Kritik aber keine Sanktionen: Beim EU-Gipfel haben die Staats- und Regierungschefs weniger HĂ€rte als erwartet gegenĂŒber Russland gezeigt.
Die EuropÀische Union hat die Angriffe auf Zivilisten
in Syrien scharf verurteilt, droht aber vorerst nicht mit konkreten
Sanktionen gegen Russland.
Die neue britische Regierungschefin Theresa May hatte bei diesem EU-Gipfel in BrĂŒssel ihren ersten Auftritt.
Sie sagte, GroĂbritannien werde ein verlĂ€sslicher Partner bleiben.
In der Russland-Frage einigten sich die Staats- und Regierungschefs am Ende darauf, dass man alle verfĂŒgbaren MaĂnahmen aktivieren mĂŒsse, falls die GrĂ€ueltaten in Syrien nicht aufhörten.
EU-RatsprĂ€sident Donald Tusk erklĂ€rte: âDie EU-Regierungschefs haben auf zahlreiche AktivitĂ€ten Russlands aufmerksam gemacht: Verletzungen der LuftrĂ€ume, Desinformationskampagnen, Cyberangriffe, Eingriffe in die politischen Prozesse in der EU und vieles mehr.
Verschiedene Methoden auf dem Balkan und die neuesten Erkenntnisse in der Untersuchung des MH17-Flugabsturzes.
Angesichts all dieser Beispiele scheint eines klar zu sein: Russland will mit seiner Strategie die EU schwĂ€chen.â
Dem PrĂ€sidenten des EuropĂ€ischen Parlaments Martin Schulz zufolge muss die EuropĂ€ische Union Russland eine klare Botschaft senden: âMeiner Ansicht nach gibt es keinen Raum fĂŒr zusĂ€tzliche Sanktionen, denn dafĂŒr benötigt man Einstimmigkeit.
Es kommt aber auch nicht in Frage, die Sanktionen aufzuheben, denn solange das Abkommen von Minsk nicht vollstĂ€ndig umgesetzt ist, sollten die Sanktionen nicht aufgehoben werden.â
Beim Thema Migration haben Deutschland und andere LÀnder verhindert, dass der EU-Gipfel ein klares Zeichen gegen die VerlÀngerung der innereuropÀischen Grenzkontrollen setzt.
Am Rande des Treffens eskalierte der Streit um den Freihandelspakt Ceta.
Die belgische Region Wallonien hatte vorige Woche ihr Veto gegen eine Unterschrift Belgiens eingelegt.
Euronews-Korrespondent Sandor Zsiros fasste zusammen: âMedienberichten zufolge sind die EU-Mitgliedstaaten dazu bereit, Wallonien neue Garantien zu geben, damit die belgische Region dem Handelsvertrag zwischen Europa und Kanada zustimmt.
Die GesprÀchen finden zwischen den Botschaftern statt.
Wenn ein Abkommen erreicht wird, werden die Staats- und Regierungschefs dem Deal am Freitag zustimmen.â