Die jemenitische Stadt Saada, anderthalb Jahre nach dem Beginn der von Saudi-Arabien angefĂŒhrten Luftoffensive: Die Provinzhauptstadt im Nordwesten des Landes besteht fast nur noch aus Ruinen.
Die Angriffe treffen nicht nur RegierungsgebÀude und MilitÀreinrichtungen, sondern auch MÀrkte und Schulen.
Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Yemen Data Project wurden im ganzen Land bisher mehr als 8000 Ziele beschossen.
Mehr als ein Drittel davon seien zivile Einrichtungen gewesen.
In dem Krieg starben laut UN schon etwa 4000 Zivilisten.
Auch Gomaa Ali Makhtali aus dem westjemenitischen Abs hat ihren Mann verloren.
Der Taxifahrer war zu einem Angriffsort gefahren, um Verwundeten zu helfen, erzÀhlt sie.
Er und 18 weitere Menschen wurden dann vor dem Krankenhaus getötet: âDas Taxi wurde von einer Rakete getroffenâ, so Makhtali.
âEr ist im Taxi verbrannt.
Sie haben uns erzĂ€hlt, dass er komplett verkohlt war.â
Zuletzt hatte ein Angriff auf eine Trauerfeier mit mehr als 140 Toten international fĂŒr Kritik gesorgt.
Die Koalition, die die jemenitische Regierung im Kampf gegen Rebellen unterstĂŒtzt, ordnete eine Untersuchung an.
Die US-Regierung kĂŒndigte an, ihre UnterstĂŒtzung des MilitĂ€rbĂŒndnisses zu ĂŒberprĂŒfen.
Beobachter kritisieren, dass die internationale UnterstĂŒtzung und das Ausbleiben unabhĂ€ngiger Untersuchungen Saudi-Arabien und seinen VerbĂŒndeten freie Hand lasse.
So wurde auch das Krankenhaus in Abs bombardiert, obwohl es als zivile Einrichtung ausgewiesen war, wie der Leiter Ibrahim Ali berichtet: âDie Koalition kennt unsere Koordinaten genau und trotzdem wurde das Krankenhaus getroffen.
19 Menschen wurden getötet, 24 verletzt.
Es gibt immer noch Vermisste.
Wir können sie nicht identifizieren, weil sie völlig zerfleddert wurden.â
Hilfsorganisationen schlagen zudem Alarm wegen der humanitÀren Situation im Land.
Der UN-Nothilfekoordinator warnte, dass eine Hungersnot kurz bevor stehe.
Zwei Millionen Menschen leiden demnach an UnterernÀhrung.
Zudem ist die Cholera ausgebrochen.
Ab Donnerstag könnte es fĂŒr den Jemen zumindest eine Verschnaufpause geben.
US-AuĂenminister John Kerry hatte nach Verhandlungen mit den Konfliktparteien verkĂŒndet, dass man sich auf eine Feuerpause geeinigt habe.
Zuletzt endete eine brĂŒchige Waffenruhe jedoch nach drei Tagen.