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Wiedersehen mit Kawa und Emina

Quelle: euronews (auf Deutsch) - Länge: 09:00s - Veröffentlicht: < > Embed
Video: Wiedersehen mit Kawa und Emina

Manche Lebenswege lassen uns nicht los.

In Zeiten der Flucht aus den von Krieg und Konflikten gezeichneten Gebieten in Syrien oder im Irak gibt es daran keinen Mangel.

Die Geschichte von Kawa und Emina ist eines dieser Schicksale.

Nach langer Trennung bauen beide nun an einer gemeinsamen Zukunft.

In Deutschland.

Neue Heimat fĂĽr vertriebene Kurden: Ruhrgebiet Mit den beiden sind wir im Ruhrpott verabredet.

Nach zwei Stunden Stau flieĂźt der Verkehr endlich wieder.

Kohle, Stahl und industrielle Revolution haben das Ruhrgebiet groĂź gemacht.

Die Zeiten sind vorbei: heute kämpft die Gegend mit Strukturwandel, Arbeitslosigkeit und Hartz Vier.

Gelsenkirchen, Gladbeck… viele kurdische Flüchtlinge aus dem Norden Syriens haben hier Zuflucht gefunden, darunter auch eine Familie, die ich bereits Anfang 2015 getroffen hatte – ganz im Osten Rumäniens.

Im zähen Ruhrpott-Verkehr bleibt Zeit, zurückzudenken, sich zu erinnern.

Rückblende: 70 Menschen zusammengepfercht auf einem Holzboot Vor zwei Jahren tuckerte ein kleines Holzboot mit 70 Flüchtlingen hauptsächlich aus Syrien über das Schwarze Meer nach Rumänien.

Ich hatte damals in einem FlĂĽchtlingsheim Kawa Eli, seine Frau Emina und seine kleine Tochter Huner kennengelernt.

Was ist aus der kleinen Familie heute, zwei Jahre später, geworden?

Wir sind gleich in Gladbeck.

Ich bin neugierig, sie wiederzutreffen.

Im Kofferraum habe ich ein Schachbrett dabei, freue mich auf eine Partie, denn Kawa ist ein guter Spieler.

Doch zuvor werfen wir einen Blick zurĂĽck: Winter 2015.

Das Schwarze Meer kann ungemĂĽtlich sein.

Gefährlich.

Als die Nachrichtenagenturen erste Meldungen über ein völlig überladenes Flüchtlingsboot verbreiteten, schickte Euronews ein Reporter-Team los.

Nahost-FlĂĽchtlinge auf dem Schwarzen Meer?

Das war mehr als ungewöhnlich… Todesangst und Terror: Das junge Paar kann fliehen Todesangst und Terror vertrieben Kawa und Emina aus Kobane.

2014 war das, der sogenannte Islamische Staat eroberte Hunderte kurdischer Dörfer, kam immer näher.

Emina war schwanger.

In Urfa, auf der türkischen Seite der Grenze, gebar sie ein Mädchen: Huner.

Ein “sprechender Name”, Kunst bedeutet er.

– Auf der Suche nach Zukunft und Sicherheit floh die Kleinfamilie weiter: nach Europa.

Kawa erinnert sich: “Ich weiss, was Krieg bedeutet: Ich habe gesehen, wie Menschen vor meinen Augen getötet wurden, wie sie vor meinen Augen starben”, sagt Kawa.

“Ich habe gesehen, wie ihre Körper zerissen wurden, wie ihnen die Beine abgerissen wurden.

– Da ist ein Mann, Du kennst ihn gut, und er stirbt.

Es ist nicht einfach, mitanzusehen, wie Dein Haus, Dein Heim zerstört wird, in nur einem Augenblick, einfach so in die Luft fliegt.” – Ich erinnere mich noch, wie Kawa damals um Fassung rang, mit den Tränen kämpfte.

Es war ein schwieriger Moment, für ihn, der sich vor der laufenden Kamera erinnerte an die Gründe und schrecklichen Umstände seiner dramatischen Flucht, für mich, den Interviewer, nachzufragen, versuchen zu verstehen



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