Deutschland  

“Deutschlands schnellstes Nachrichtenportal”
News Deutschland
> >

Ein fester Job: der Hauptgewinn im Spiel?

Quelle: Euronews German - LĂ€nge: 08:19s - Veröffentlicht: < > Embed
Video: Ein fester Job: der Hauptgewinn im Spiel?

Real economy erkundet diese Woche, welche Belastung die Langzeitarbeitslosigkeit fĂŒr unsere Kinder, unsere Familien und unsere Staatsfinanzen mit sich bringt.

Wir sind in Schweden, um herauszufinden, mit welchen Mitteln die Schweden die Langzeitarbeitslosigkeit niedrig halten, trotz eines Zustroms von Menschen aus der ganzen Welt.

Lassen Sie uns ein hypothetisches Szenario erstellen, wonach jeder auf den Straßen Stockholms einen von Europas Arbeitslosen reprĂ€sentiert: Die HĂ€lfte ist seit einem Jahr arbeitslos, zwei Drittel der Menschen sind seit mehr als zwei Jahren ohne Arbeit.

Crashkurs ĂŒber die neuesten EU-VorschlĂ€ge Wenn Langzeitarbeitslosigkeit ein Flipperspiel wĂ€re, wie bekĂ€me man die höchste Punktzahl – einen Job?

Derzeit fĂ€llt einer von fĂŒnf Langzeitarbeitslosen durch das Netz, aufgrund mangelnder Koordination zwischen Sozial- und BeschĂ€ftigungsdienstleistungen.

Das bedeutet, dass lediglich 73 Prozent registriert sind oder die niedrige UnterstĂŒtzung, die es gibt, bekommen.

Arbeitgeber sind an den meisten aktuellen Systemen nicht beteiligt.

Laut einem neuen EU-Vorschlag muss ein Langzeitarbeitsloser fĂŒr die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt sich zuerst beim Arbeitsamt anmelden.

Dann braucht man eine EinzelfallprĂŒfung.

Mehr Punkte bekommt man durch eine Wiedereingliederungs-Vereinbarung (Job Integration Agreement), die Folgendes gewĂ€hrleisten muss: Mentoring und UnterstĂŒtzung bei der Jobsuche, Aus- und Weiterbildung sowie UnterstĂŒtzung fĂŒr Wohn- und Transportkosten, Kinderbetreuung oder Rehabilitation je nach den bestehenden Leistungen der einzelnen LĂ€nder.

Der Arbeitssuchende sollte nur einen Ansprechpartner haben.

Aber der Jackpot kommt von engagierten Arbeitgebern.

In den meisten europÀischen LÀndern sind lediglich rund 20 Prozent der BeschÀftigungsprogramme auf Langzeitarbeitslose ausgerichtet, trotz der hohen Zahlen.

Die Ausgaben konzentrieren sich auf öffentliche Arbeitsprogramme und es wird zu wenig getan, um Arbeitgeber miteinzubeziehen.

Wie kann man unter diesen Bedingungen, Arbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt eingliedern?

Hier die Analyse von Giovanni Magi: Vorbild Slowakei Die Slowakei gehört zu den europÀischen LÀndern mit einem robusten Wirtschaftswachstum von drei Prozent.

Die Arbeitslosenquote liegt leicht unter europĂ€ischem Durchschnitt, aber mit einer Besonderheit: 9,4 Prozent der ErwerbstĂ€tigen sind arbeitslos, davon mehr als 60 Prozent seit ĂŒber einem Jahr, d.h.

Langzeitarbeitslose.

Viele von ihnen wurden Opfer der sich verĂ€ndernden Weltwirtschaft, so wie der Langzeitarbeitslose Radovan Cechovic: “Ich habe in der Telekommunikation gearbeitet.

Mit dem technologischen Fortschritt wurde das Team kleiner, es wurden nicht mehr so viele Leute gebraucht.

Ich wurde entlassen.” Auch Eleonora Orbanova ist seit Langem arbeitslos: “Leider ist meine Arbeit mehr fĂŒr MĂ€nner geeignet und meistens hat man einen Mann oder jemand JĂŒngeren genommen.” Mit mehreren Maßnahmen ging die slowakische Regierung dieses Problem an: Steuersenkung fĂŒr NiedriglohnempfĂ€nger, Arbeitslosengeld fĂŒr Langzeitarbeitslose, Neuorganisation des Arbeitsamtes sowie die Einrichtung von SektorrĂ€ten, an denen rund 1000 FachkrĂ€fte aus dem ganzen Land beteiligt sind.

Sie sollen die bestqualifizierten Menschen fĂŒr die Besetzung der offenen Stellen finden.

“Es ist nicht möglich, dieses Problem ohne eine enge Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern zu lösen.

Denn sie sind diejenigen, die fĂŒr die BeschĂ€ftigung verantwortlich sind.

Deshalb mĂŒssen wir ihnen zuhören, um zu sehen, wie der ideale Mitarbeiter aussehen und welche FĂ€higkeiten er haben sollte”, sagt Branislav OndruĆĄ, StaatssekretĂ€r im slowakischen Arbeitsministerium.

Euronews-Reporter Giovanni Magi fasst zusammen: “Die Langzeitarbeitslosigkeit ist ein europĂ€isches Problem.

In vielen LĂ€ndern sind mehr als die HĂ€lfte der Arbeitslosen seit ĂŒber einem Jahr untĂ€tig.

Das ist einer der Faktoren fĂŒr den Anstieg der Armut in Europa seit Beginn der Wirtschaftskrise.

“ Dieser junge Spanier gehörte zu den Langzeitarbeitslosen.

Jetzt hat er einen Job in der Slowakei gefunden.

Die Konkurrenz unter den Arbeitssuchenden ist gnadenlos: “FĂŒr einen Arbeitsplatz gibt es viele Bewerber.

Man muss sich abheben, sich gut verkaufen und die Person, die vor ihnen steht und ihren Lebenslauf liest, dazu bringen, einen auszuwÀhlen, sodass sie sagt: Ja, der ist gut, er ist genau das, was wir brauchen.

Man muss jeden Tag mit dem Gedanken aufstehen, das könnte der große Tag sein.

Immer weiter suchen.

Die Slowakei hat mich gefunden und ich die Slowakei.

Es hat geklappt und jetzt bin ich hier”, so Iván Escalante López.

Das ist eine Geschichte von persönlichem Engagement und Beharrlichkeit.

Aber sie zeigt auch, wie die richtige Berufsausbildung sowie eine bessere Koordination zwischen nationaler Politik und den Anforderungen der Berufswelt konkrete Ergebnisse erzielen können.

Auch im europĂ€ischen Maßstab.

Schwedens Fördermaßnahmen Schwedens Arbeitsprogramme sind seit jeher ein Vorbild fĂŒr den Rest der Welt.

Die Bevölkerung wĂ€chst und das ist eine ganz neue Herausforderung fĂŒr die schwedische Arbeitsministerin Ylva Johansson.

Euronews-Reporterin Maithreyi Seetharaman: “Welche Politik hat in der Vergangenheit funktioniert und was musste sich Ă€ndern?” Schwedens Arbeitsministerin Ylva Johansson: “Als schwedischer Minister sagt man ‘In Schweden haben wir ein System’.

Aber wenn es darum geht, Neulingen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt zu helfen, gibt es eine LĂŒcke im System.

FĂŒr die Menschen, die vergangenes Jahr nach Schweden kamen und jetzt in den Arbeitsmarkt drĂ€ngen, mĂŒssen wir also neue Strategien entwickeln.

Bildungspolitik ist ein wichtiger Teil davon, Weiterbildung, zusÀtzliche Ausbildung, Praktika, Arbeitsmöglichkeiten.

All das muss man zu einem schnellen Weg in den Arbeitsmarkt kombinieren.

Zweitens muss man die Sozialpartner einbeziehen, vor allem die Gewerkschaften sind dabei sehr wichtig.

Da gibt es bei uns eine lange Tradition.” Euronews: “Glauben Sie, der Wohnungsmarkt, der Arbeitsmarkt muss sich Ă€ndern?” Ylva Johansson: “Ja, der Arbeitsmarkt ist nicht so geregelt.

Er ist meistens durch TarifvertrÀge der Sozialpartner geregelt, er ist ziemlich flexibel.

Aber der Wohnungsmarkt braucht einige große Reformen, die Regierung arbeitet daran.” Euronews: “Gibt es neue Ideen, die man auf den Tisch bringen kann, angesichts des Versorgungsschocks, den die Migration mit sich gebracht hat?” Ylva Johansson: “Man muss Menschen mit einem niedrigen Bildungsniveau die Möglichkeiten geben, ihre Erwachsenenbildung zu finanzieren, ohne dass sie Schulden machen mĂŒssen.

Sie bekommen als staatliche UnterstĂŒtzung, dass sie eine höhere Schulausbildung machen können.

Eine weitere Initiative hilft Menschen, ihren FĂŒhrerschein zu machen.

Das könnte helfen einen Job zu finden oder nicht.Wir versuchen also ein System zu installieren, das den Leuten hilft, ihren FĂŒhrerschein zu finanzieren.” Euronews: “Was wĂŒrden Sie ihren europĂ€ischen Kollegen empfehlen?” Ylva Johansson: “Wir leben in einer Welt, in der viele Menschen vor der Hölle fliehen.

Wir mĂŒssen Verantwortung ĂŒbernehmen.

Dies ist meiner Meinung nach das Wichtigste.

Wir brauchen Reformen auf dem Arbeitsmarkt.

In Schweden haben wir zum Beispiel die höchste BeschÀftigungsquote in der EuropÀischen Union, gerade jetzt im Augenblick und bereits seit einigen Jahren.

Unser Arbeitsmarkt funktioniert also ganz gut.

Wir mĂŒssen also aufpassen, dass wir nicht gut funktionierende Dinge zerstören.

Wir brauchen Reformen fĂŒr diejenigen, die spezifische BedĂŒrfnisse haben, aber wir mĂŒssen vorsichtig sein mit Reformen, die den ganzen Arbeitsmarkt auf den Kopf stellen.”



0
Teilung(en)
Auf Facebook
teilen
Auf Twitter
teilen
Per Email
teilen
 
Umweltfreundlich: News Deutschland wird ausschließlich mit sauberem Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben
© 2024 News Deutschland. Alle Rechte vorbehalten.  |  Ăœber uns  |  Impressum  |  Nutzungsbedingungen  |  Datenschutz  |  Inhalt Akkreditierung
Anregungen oder Ideen? Feedback geben  |   Topmeldungen RSS Feed  |  Kontaktieren Sie uns  |  Bookmarken