Wie in jedem Jahr sind an diesem 9.
Januar in der philippinischen Hauptstadt Manila Millionen von Menschen zu einer Prozession gekommen, um den âSchwarzen Nazarenerâ zu ehren â eine mannshohe schwarze Jesus-Statue, die an diesem Tag durch die Stadt getragen wird.
Wer kann, versucht, die Statue zu berĂŒhren oder ein Tuch an ihr zu reiben.
Den TĂŒchern werden danach heilende KrĂ€fte zugesprochen.
Verletzungen und KreislaufzusammenbrĂŒche sind in der Menschenmasse keine Seltenheit.
Viele GlĂ€ubige nehmen barfuĂ an der Prozession teil, etliche ziehen sich Wunden an den FĂŒĂen zu.
In diesem Jahr wurden bis zu 18 Millionen Menschen bei dem Spektakel erwartet.
Im Vorfeld trugen GlÀubige Kopien und andere Statuen durch die Stadt.
Aus Sorge vor AnschlĂ€gen war ein GroĂaufgebot an SicherheitskrĂ€ften im Einsatz.
Der Schwarze Nazarener Die mannshohe Christus-Statue soll im 17.
Jahrhundert von Augustinern mit einem Schiff aus Mexiko auf die Philippinen gebracht worden sein.
Das Jahr ĂŒber steht sie in einer Basilika im Stadtteil Quiapo.
Der Legende nach wurde sie bei einem Brand auf dem Schiff schwarz verfÀrbt.
Dass sie BrĂ€nde und andere Katastrophen unzerstört ĂŒberstand und mehreren ihrer Verehrer Wunder widerfahren sein sollen, macht sie fĂŒr die Philippinos heilig.
Achtzig Prozent der Bevölkerung sind katholisch.
Tumultreicher Umzug durch die Stadt Seit dem 17.
Jahrhundert findet die Prozession am 9.
Januar statt.
Sie wird âTranslacionâ genannt, in Erinnerung an den ersten Umzug der Statue von ihrem ursprĂŒnglichen zu ihrem heutigen Standort.
Die Statue oder eine Kopie wird durch Manila gezogen.
UnzÀhlige Menschen versuchen, ihr nahe zu kommen.
Der Umzug kann bis zu zwanzig Stunden dauern.
Die GlĂ€ubigen sehen die anstrengende Prozession nicht nur als BuĂe fĂŒr ihre SĂŒnden, sondern als Danksagung an Gott.