Im Abgasskandal steht VW in den USA eine weitere Milliardenstrafzahlung bevor: Der Autokonzern und das US-Justizmininsterium haben sich auf einen Vergleich in Höhe von umgerechnet 4,1 Milliarden Euro geeinigt, wie das Ministerium bekannt gab.
Damit bekennt sich Volkswagen schuldig, Abgaswerte manipuliert zu haben.
Zudem werden sechs hochrangige Manager angeklagt.
Justizministerin Lorreta Lynch sprach von âungeheuerlichen GesetzesverstöĂenâ und einer âgezielten Blockade der Justizâ.
âDiese AnkĂŒndigungen bedeuten nicht, dass unsere Ermittlungen abgeschlossen sindâ, so Lynch in Washington.
âWir werden Volkswagens Versuche, Verbraucher zu tĂ€uschen und die Regierung zu betrĂŒgen, weiter untersuchen.
Wir werden die Personen, die fĂŒr diese schĂ€dliche Verschwörung verantwortlich sind, weiter verfolgen.â Der Vergleich sieht zudem vor, dass VW seine Kontrollsysteme verbessern und externe ĂberprĂŒfungen gestatten muss.
VW-Vorstandschef Matthias MĂŒller erklĂ€rte, das Unternehmen bedauere die Handlungen, die zur Dieselkrise fĂŒhrten, und werde den Wandel weiter vorantreiben.
FrĂŒhere Vergleichsvereinbarungen könnten den Konzern mehr als 16 Milliarden Dollar kosten.
Die finanzielle Belastung durch die gesamten Strafzahlungen ist damit höher, als ursprĂŒnglich von VW veranschlagt.
Volkswagen hatte 18,2 Milliarden Euro beiseitegelegt.
VW Betriebsratschef Bernd Osterloh und IG-Metall-Chef Jörg Hofmann betonten in einer gemeinsamen ErklÀrung, dass die Einigung in den USA ein bedeutender Schritt sei.
Aber: âDie damit verbundenen Belastungen fĂŒr das Unternehmen sind enorm.
Wir werden alles daran setzen, dass die Belegschaften des Konzerns nicht darunter leiden.â Niedersachsens MinisterprĂ€sident Stephan Weil (SPD), Mitglied des VW-Aufsichtsrats, erklĂ€rte, auch nach dem Kompromiss in den USA werde die Landesregierung in Hannover die AufklĂ€rung nach KrĂ€ften unterstĂŒtzen.
Die Folgen des Vergleichs bedeuteten âeine erhebliche, aber zu akzeptierende Belastung fĂŒr den Volkswagen-Konzern.â Der frĂŒhere und im Herbst 2015 ĂŒber die Diesel-Krise gestĂŒrzte VW-Chef Martin Winterkorn will am kommenden Donnerstag im Untersuchungsausschuss des Bundestags zum Abgas-Skandal erscheinen.
Bei seinem RĂŒcktritt hatte der Manager betont, sich keines Fehlverhaltens bewusst zu sein.