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Venezuelas Geheimdienst nimmt Oppositionspolitiker mit

Quelle: Euronews German - LĂ€nge: 01:28s - Veröffentlicht: < > Embed
Video: Venezuelas Geheimdienst nimmt Oppositionspolitiker mit

Venezuela hat am Wochenende wieder eine Welle der Gewalt erlebt.

Im Schatten einer umstrittenen Wahl geht die Regierung außerdem massiv gegen hochrangige Regierungskritiker vor.

Am frĂŒhen Dienstagmorgen in der venezolanischen Hauptstadt Caracas: Ein Mann wird in ein Auto des Geheimdienstes SEBIN gefĂŒhrt.

Als das Auto davonfĂ€hrt, sieht man auf der Straße den Schriftzug Luchando Libertad, “KĂ€mpfen fĂŒr die Freiheit”.

Bei dem AbgefĂŒhrten handelt es sich angeblich um den Oppositionspolitiker Leopoldo LĂłpez, einem der Erzfeinde von PrĂ€sident NicolĂĄs Maduro.

Erst vor kurzem war LĂłpez aus dem Hausarrest entlassen worden.

Ebenfalls abgefĂŒhrt wurde der Opposition zufolge der BĂŒrgermeister der Region Caracas, Antonio Ledezma.

Er wurde im Pyjama aus seiner Wohnung gezerrt.

“Sie haben ihn schon wieder entfĂŒhrt”, sagt seine Tochter Oriette, “das Regime ist jetzt fĂŒr sein Leben verantwortlich.” Wer ist Leopoldo LĂłpez?Leopoldo LĂłpez ist der Intimfeind von Venezuelas PrĂ€sidenten NicolĂĄs Maduro.

Der Staatschef bezeichnete ihn unter anderem als das “Monster von Ramo Verde” – nach dem MilitĂ€rgefĂ€ngnis, in dem der Chef der Oppositionspartei Voluntad Popular einsaß.Der 44-jĂ€hrige Anwalt war von 2000 bis 2008 BĂŒrgermeister der wohlhabenden Gemeinde Chacao im Hauptstadtbezirk.

Als er bei der Wahl zum OberbĂŒrgermeister von Caracas antreten wollte, wurde ihm wegen angeblicher finanzieller UnregelmĂ€ĂŸigkeiten fĂŒr neun Jahre die AusĂŒbung öffentlicher Ämter untersagt.LĂłpez begann seine politische Karriere bei der konservativen Partei Primero Justicia und grĂŒndete vor sechs Jahren die eher sozialdemokratisch ausgerichtete Voluntad Popular.

Er vertritt die bĂŒrgerliche Mittelschicht, die unter der desolaten Wirtschaftslage in dem sĂŒdamerikanischen Land leidet.(dpa) Ledezma stand unter Hausarrest, weil er angeblich einen Staatsstreich geplant haben soll.

Seit Jahren setzt er sich gegen die “sozialistische” Revolution ein, die von Maduros Regierung propagiert wird, zeitweise auch an der Seite von Leopoldo LopĂ©z.

Dieser war 2015 zu knapp 14 Jahren Haft verurteilt worden, unter anderem, weil er angeblich im Umfeld der regierungskritischen Proteste zu Gewalt angestachelt haben soll.

Auch am Wochenende hat es in Venezuela wieder GewaltausbrĂŒche gegeben.

Der Opposition zufolge kamen dabei mehr als zehn Menschen ums Leben.

Ein Sprecher der Vereinten Nationen kritisierte die Repression von Demonstranten und rief alle Seiten auf, von Gewalt Abstand zu nehmen.

Anlass fĂŒr diesen neuerlichen Höhepunkt der Krise in Venezuela ist die Wahl einer Verfassungsgebenden Versammlung.

Am Sonntag waren die BĂŒrger an die Urnen gerufen worden.

Nach Angaben der Opposition beteiligten sich nur rund zwölf Prozent an der Wahl, die Regierung spricht dagegen von rund der HÀlfte der Wahlberechtigten, die ihre Stimme abgaben.

Kritiker werfen PrĂ€sident Maduro vor, mit den geplanten VerfassungsĂ€nderungen seine Macht sichern und eine Diktatur errichten zu wollen, die das sowieso schon desolate Land weiter in den Ruin stĂŒrzt.

Im Zuge der Ereignisse vom Wochenende hat die Regierung der USA Maduro als Diktator bezeichnet und Sanktionen gegen ihn verhÀngt.

So werden möglicherweise existierende Konten Maduros in den USA eingefroren, außerdem ist es US-BĂŒrgern verboten, GeschĂ€fte mit ihm zu machen.

US-Finanzminister Steven Mnuchin bezeichnete die Wahl der Verfassungsgebenden Versammlung als “illegitim”.

Sollte Maduro seine PlÀne umsetzen, könnte die Opposition im Parlament entmachtet werden.

Dort hat sie bisher noch eine Mehrheit.

Allerdings mĂŒssen Abgeordnete fĂŒrchten, ihre ImmunitĂ€t zu verlieren.

Die Schicksale von Leopoldo LopĂ©z und Antonio Ledezma fĂŒhren den Regierungskritikern vor Augen, was ihnen dann bevorstehen könnte.



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