Nach dem erneuten Abschuss einer nordkoreanischen Rakete wollen Japan und seine Schutzmacht USA den Druck auf Pjöngjang weiter erhöhen.
Darauf verstÀndigten sich der japanische MinisterprÀsident Shinzo Abe und US-PrÀsident Donald Trump in einem Telefonat.
Nordkorea hatte eine ballistische Rakete ĂŒber den Norden Japans hinweg in den Nordpazifik geschossen.
Tokio sprach von einer âbeispiellos ernstenâ Bedrohung, verzichtete aber auf den Start einer Abwehrrakete.
Eine Japanerin sagte:âBei einer Evakuierung hĂ€tte ich nicht gewusst, wohin ich gehen soll.
Ich war verwirrt und etwas orientierungslos.â Ein Japaner betonte:âMan kann vor der Bedrohung nicht wegrennen.
Das ist nicht möglich.
Das ist die gröĂte Sorge.â Es war das erste Mal seit 2009, dass eine nordkoreanische Rakete wieder ĂŒber Japan hinweg flog.
Die Rakete legte rund 2700 Kilometer zurĂŒck und erreichte nach sĂŒdkoreanischen Armeeangaben eine Höhe von 550 Kilometern.
Der politische Analyst John Delury lehrt an der japanischen Yonsei-UniversitĂ€t:âAm meisten verstört mich bei dem neuen Test, dass die Rakete ĂŒber Japan flog und in der NĂ€he der Hokkaido-Insel gelandet ist.
Wir mĂŒssen das allerdings im Kontext sehen.
Das hier ist nicht neu.
Nordkorea spielt mit der nationalen Politik in Washington, Seoul und vielleicht auch Tokio.
Auf beiden Seiten gibt es Hardliner und Vertreter moderaterer Positionen.
Aktionen wie diese spielen den Hardlinern natĂŒrlich in die HĂ€nde.â Medienberichten zufolge will sich der UN-Sicherheitsrat auf Antrag der USA, Japans und SĂŒdkoreas noch heute mit dem Raketenabschuss befassen.
Nach den beiden Interkontinentalraketentests im Juli hatte der Rat die bislang schwersten Wirtschaftssanktionen gegen Pjöngjang verhÀngt.