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Was steckt hinter Russlands Militärmanöver Sapad?

Quelle: Euronews German - Länge: 01:35s - Veröffentlicht: < > Embed
Video: Was steckt hinter Russlands Militärmanöver Sapad?

Russland und Weißrussland haben mit ihrem riesigen gemeinsamen Militärmanöver “Sapad” (“Westen”) begonnen.

“Wir werden den Verlauf dieser Übungen sehr genau verfolgen”, so Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bei einem Besuch in Polen im vergangenen Monat.

Doch was ist der Zweck dieses Manövers an der Nato-Ostflanke?

Die Zahlen “Sapad” dauert eine Woche und gilt als besonders komplexe Militärübung.

Nach Angaben der russischen Streitkräfte sind 12.700 Soldaten an dem Manöver beteiligt.

Etwas mehr als die Hälfte von ihnen kommt aus Weißrussland.

250 Panzer, 200 Geschütze, 70 Flugzeuge und Hubschrauber und zehn Kriegsschiffe kommen dabei unter anderem zum Einsatz.

Auch Truppen des russischen Innenministeriums, der Nationalgarde, des Inlandsgeheimdienstes FSB und des Katastrophenschutzes nehmen an “Sapad” teil, allerdings ist nicht bekannt, wie viele von ihnen.

Im Westen wird die Zahl der an “Sapad” beteiligten Soldaten auf 100.000 geschätzt.

Die Zahl von 12.700 nennt Russland demnach nur, um Verpflichtungen zu umgehen, die es als Mitglied der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) eingegangen ist.

Moskau hat diese Vermutungen zurückgewiesen.

Das Szenario Das russische Verteidigungsministerium hat wiederholt betont, dass das sogenannte Herbstmanöver einem defensiven Zweck dient.

Hauptschauplätze sind Leningrad, Pskov und Kaliningrad in Russland, sowie sechs Gebiete in Weißrussland.

Der Name “Sapad”, auf Deutsch “Westen”, beziehe sich auf Westrussland und nicht die EU-Länder westlich von Russland, wie der stellvertretende russische Verteidigungsminister Alexander Fomin in einem Interview mit der Deutschen Welle erklärte.

Fomin forderte Medien im Westen auf, die Militärübung nicht zu politisieren und ihre Ziele nicht fehlzuinterpretieren.

“Einige schlussfolgern, dass ‘Sapad 2017’ die Bedingungen für eine Invasion und die Besetzung Litauens, Polens und er Ukraine schafft.

Keine dieser verblüffenden Theorien hat einen Bezug zur Realität”, so Fomin.

Im Szenario der Übung wird Weißrussland von drei fikitven Nachbarstaaten angegriffen: Veyshnoria, Vesbaria und Lubenia.

Lubenia befindet sich im Westen Weißrusslands, Veyshnoria und Vesbaria auf dem Gebiet, das zu Lettland, Litauen und Polen gehört.

Ziel des Manövers soll es sein, die Kooperation russischer und weißrussischer Streitkräfte und ihrer Militärverwaltung beim der Abwehr feindlicher Angriffe zu testen.

Es wird alle vier Jahre abgehalten.

Bedenken der Nato-Länder Die Regierungen der an Russland grenzenden Länder befürchten, dass das massive Herbstmanöver der militärischen Provokation dient.

Russland könnte die Übung dazu nutzen, militärisches Truppen und Waffen entlang der Nato-Ostflanke zu stationieren, so eine Sorge.

Wiktor Muschenko, der Chef der Streitkräfte der Ukraine, sprach von “massiver Provokation”, Russland könne unter dem Deckmantel der Bedrohung russisch-sprachiger Minderheiten einen Angriff auf seine Nachbarn vorbereiten.

Auch die baltischen Staaten, die Nato-Mitglieder sind, haben Besorgnis gezeigt, allerdings scheint die Angst einer Invasion weiter entfernt: Lettland hat Beobachter nach Weißrussland geschickt, die die Übung mitverfolgen sollen.

Das Land befürchtet Luftraumverletzungen.

Außenminister Edgars Rinkevics sagte, es sei möglich, dass Militärflugzeuge bei dem Manöver Gebiete der Nachbarländer überfliegen.

Eine Invasion russicher Streitkräfte halte er aber aufgrund der erhöhten Nato-Präsenz im Baltikum für ausgeschlossen.

Lettland unternimmt zudem Sicherheitsvorkehrungen.

Behörden baten Anhänger des Action-Spiels “Airsoft” – bei dem Teilnehmer Tarnkleidung und Anscheinwaffen tragen – ihr Hobby für eine gewisse Zeit aufzugeben, um Panik in der Grenzregion zu verhindern.

In Litauen teilt man diese Einstellung: “Wir sind besser vobereitet als für Sapad 2009 und 2013”, erklärte Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite am 14.

September in einem Radiointerview.

“Wir haben jetzt mehr Verteidigungseinheiten auf unserem Gebiet stationiert”.

Von Maria Epifanova



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