Lange hat Aung San Suu Kyi geschwiegen, jetzt hat sich die FriedensnobelpreistrĂ€gerin und Regierungschefin Myanmars doch zu der Krise um die Rohingya geĂ€uĂert.
In einer Rede hat sie die Vertreibung der muslimischen Bevölkerungsminderheit verurteilt und angekĂŒndigt, die Regierung sei bereit, die ins Nachbarland GeflĂŒchteten wieder aufzunehmen.
âDie Regierung Myanmars will niemandem die Schuld zuschieben oder sich der Verantwortung entziehenâ, so Aung San Suu Kyi, âwir verurteilen alle Menschenrechtsverletzungen und gesetzeswidrige Gewalt.
Wir wollen Frieden, StabilitĂ€t und den Rechtsstaat wiederherstellen.â Knapp eine halbe Million Rohingya sind ins Nachbarland Bangladesch geflĂŒchtet.
Die Krise hatte begonnen, nachdem Rohingya-Rebellen Ende August Polizei und MilitÀr in der Region Rakhine angegriffen hatten.
Daraufhin, so berichten FlĂŒchtlinge, hĂ€tten MilitĂ€rs und Selbstjustiz-Mobs ihre Dörfer niedergebrannt und wahllos Menschen erschossen.
Das MilitĂ€r selbst sprach von einer âRĂ€umungsoperationâ.
An das MilitÀr gerichtet sagte Aung San Suu Kyi, man habe die SicherheitskrÀfte angewiesen, sich selbst zu beherrschen und alles zu unternehmen, um KollateralschÀden zu vermeiden und unschuldige Zivilisten zu verschonen.
Die muslimischen Rohingya in Myanmar sind staatenlos, seit ihnen das mehrheitlich buddhistisch geprĂ€gte Land 1982 die StaatsbĂŒrgerschaft entzogen hatte.
Menschenrechtsorganisationen und der UN-Hochkommissar fĂŒr Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, warfen Myanmar nach den Ereignissen der vergangenen Tage eine ethnische SĂ€uberung vor.