Zehntausende Katalanen singen ihre Regionalhymne.
Geht es nach ihnen, wird sie bald ihre Nationalhymne sein.
Nach Angaben der Regionalregierung hat sich beim Referendum eine ĂŒberwĂ€ltigende Mehrheit fĂŒr die UnabhĂ€ngigkeit ausgesprochen.
90 Prozent der Teilnehmer sollen Ja gesagt haben.
FĂŒr den katalanischen Regierungschef Carles Puigdemont ist klar: âMit diesem Tag der Hoffnung und des Leids haben wir uns das Recht auf einen unabhĂ€ngigen Staat in Form einer Republik verdient.
In den nÀchsten Tagen wird meine Regierung die Ergebnisse des heutigen Tags an das Regionalparlament Kataloniens weiterleiten.
Dann kann es so handeln, wie es im Referendumsgesetz vorgesehen ist.â Nach diesen Worten war der Jubel in Katalonien groĂ.
Doch die spanische Demokratie steht vor einer riesigen Herausforderung.
Dass die Polizei die Abstimmung mit massiver Gewalt verhindern wollte, kritisieren sowohl BefĂŒrworter als auch Gegner der UnabhĂ€ngigkeit.
âIch habe nicht damit gerechnet, dass das Ganze so ausgehen wird.
Dass die Polizei gegen Menschen vorgeht, die demokratisch abstimmen, ist traurig.
Ich fĂŒhle mich hilflosâ, sagt eine junge Frau in Barcelona.
Eine andere erklĂ€rt: âIch weiĂ, dass das Referendum nicht gĂŒltig oder bindend ist, aber wir wollen, dass unsere Stimme gehört wird.â Unter den Feiernden waren auch viele Basken und Menschen aus aller Welt, die sich wĂŒnschen, dass ihre Region zum eigenen Staat wird.
Auch an Kanadier aus der Provinz Quebec: âDie Katalanen können als schöne Inspiration fĂŒr die Kanadier in Quebec dienen.
Und fĂŒr alle anderen, die nach UnabhĂ€ngigkeit streben.â Das Referendum in Katalonien ist vorbei.
Jetzt mĂŒssen Lösungen her, sagt Euronews-Reporterin Cristina Giner: âNach dem fĂŒr verfassungswidrig erklĂ€rten Referendum liegt es nun in den HĂ€nden der Politiker, die Spannungen in der Gesellschaft zu mindern und den Graben zwischen der Zentralregierung in Madrid und der Regionalregierung Kataloniens zu schlieĂen.â