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Schleuser schmuggeln Öl von Libyen nach Europa

Quelle: Euronews German - Länge: 01:00s - Veröffentlicht: < > Embed
Video: Schleuser schmuggeln Öl von Libyen nach Europa

Italienische Ermittler haben einen schmutzigen Deal zwischen Angehörigen von Öl-Firmen aus Malta und Italien mit einer libyschen Miliz aufgedeckt.

Aus einer Raffinerie in Al-Sawija rund 40 Kilometer westlich der Hauptstadt Tripolis sei illegal Treibstoff abgezogen und nach Italien verschifft worden, von wo es in den europäischen Markt gespült wurde, teilte die italienische Finanzpolizei am Mittwoch mit.

Es habe neun Festnahmen gegeben, mehrere davon in Italien.

Drei Verdächtige stehen unter Hausarrest, sechs sitzen mit Haftbefehl im Gefängnis.

Der Fall macht deutlich, wie die kriminellen Machenschaften in dem Bürgerkriegsland miteinander verwoben sind: Einer der in den Kraftstoffschmuggel Verwickelten sei Kopf einer einflussreichen Miliz in Libyen gewesen, die etwa die Stadt Suwara kontrolliert habe, sagte der ermittelnde Staatsanwalt Carmelo Zuccaro am Mittwoch in Catania.

«Wir haben Grund zur Annahme, dass er einer der wichtigsten “Schmuggler” und damit einer der Verantwortlichen für den Menschenhandel ist.» Er sei dafür zuständig gewesen, die in die Geschäfte verwickelten Firmen mit dem abgezapften Öl zu versorgen.

Zuccaro sagte auch: «Wir können nicht ausschließen, dass Teile der Einkünfte dieses illegalen Handels an den IS gegangen sind.» Suwara gilt als eine der Drehscheiben für den Menschenschmuggler in Libyen.

Der Rohstoff gelangte auf dem Seeweg nach Sizilien und wurde auf Augusta «recycelt» – also mit anderem Kraftstoff gemischt – und von dort aus auf dem italienischen und europäischen Markt weiterverteilt, wie die Ermittler berichteten.

Innerhalb eines Jahres seien mehr als 82 Millionen Kilogramm mit einem Wert von 51 Millionen Euro geschmuggelt worden.

Dem italienischen Staat seien dadurch Steuereinnahmen von 11 Millionen Euro entgangen.

Um dem krummen Geschäft auf die Schliche zu kommen, wurden Gespräche zwischen den Verdächtigen abgehört und die Bewegungen der Schiffe überwacht.

Der Verkauf von Öl ist die Haupteinnahmequelle für das vom Bürgerkrieg zerrissene Libyen.

Zuletzt war die Förderung mit mehr als einer Million Barrel pro Tag auf den Höchsten Stand seit etwa vier Jahren angestiegen.

Das Geschäft mit dem Rohstoff unterliegt dabei alleine der Nationalen Ölgesellschaft (NOC).

Benzin wird in Libyen mit aktuell etwa neun Cent pro Liter verkauft.

Das ist so günstig wie in kaum einem anderen Land der Welt.

Die Preise eröffnen Schmugglern die Möglichkeit, mit dem illegalen Verkauf viel Geld zu machen.

Der Schwarzmarkt ist in Libyen bekannt: In der Vergangenheit wurde Treibstoff oft über größere Schiffe außer Landes geschmuggelt.

Diese warteten einige Kilometer vor der libyschen Küste, wo sie durch kleinere Zubringerboote befüllt wurden.

(dpa)



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