In zwei italienischen Regionen haben am Sonntag Unabhängigkeitsreferenden stattgefunden.
Nach Hochrechnungen hat sich eine große Mehrheit der Wähler für mehr Eigenständigkeit ausgesprochen.
Die Wahlbeteiligung war aber nicht besonders groß.
Nicht wie im spanischen Katalonien für eine völlige Abspaltung kämpfen sie in der Lombardei und in Venezien, nein, hier geht es nur um mehr Autonomie gegenüber der Regierung in Rom.
Mit den Referenden erhoffen sich die Politiker der reichen Regionen im Norden jetzt bessere Positionen in den Verhandlungen mit der Regierung in Rom.
Sie wollen unter anderem erreichen, dass sie mehr von den eingehobenen Steuern behalten dürfen.
“Viele glauben, dass es nur um Propaganda geht”, analysiert der Politikwissenschaftler Paolo Natale aus Mailand.
“[Präsident Roberto] Maroni in der Lombardei sieht das Referendum als Mittel, um seiner Region und seiner eigenen Politik mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.”
Befeuert hatte die Abstimmungen die rechte Partei Lega Nord.
Früher verfolgte sie eine vollständige Abspaltung des reichen Norditalien vom weitaus ärmeren Süden.
Das steht heute aber nicht mehr zur Debatte.