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Luftfahrtindustrie in Marokko boomt – auch durch “Ökonomische Systeme”

Quelle: Euronews German - Länge: 05:00s - Veröffentlicht: < > Embed
Video: Luftfahrtindustrie in Marokko boomt – auch durch “Ökonomische Systeme”

Euronews-Reporterin Daleen Hassan hat sich in Marokko auf Spurensuche begeben.

Hintergrund ist der Boom der Luftfahrtindustrie mit ihren zahlreichen Zulieferern.

Vor diesem Hintergrund lockt das Königreich Investoren und namhafte Firmen der Branche.

Eine nationale Facette des Aufschwungs ist die Bildung sogenannter “Ökonomischer Systeme”, eine Art Plattform, auf der sich mehrere Produktionszweige auf unterschiedlichen Ebenen im Sinne des Endprodukts vereinigen.

Daleen Hassans Spurensuche begann in der japanischen Stadt Nagoya:“Nagoya ist das Zentrum der japanischen Luftfahrtindustrie.

Hier, wo der Luftfahrt-Sektor weiterentwickelt und weltweite Verbindungen geknüpft werden, besuchen wir “Aeromart Nagoya”, um herauszufinden, welche Rollen im nächsten Kapitel der Luftfahrtindustrie geschrieben werden.” 250 Firmen sind in diesem Jahr bei der Messe “Aeromart Nagoya” zusammengekommen, um in Meetings die Entwicklung der globalen Wirtschaft und die neuesten Trends zu erörtern.

Durch die erhöhte Nachfrage nach Flugzeugen rücken auch Länder wie Malaysia, die Philippinen sowie Nordafrika in den Fokus.

Kawasaki, ein führender Hersteller von Flugzeugen und Motoren, glaubt, dass diese noch unterentwickelten Regionen zu einer Senkung der Produktionskosten beitragen können.

Kawasaki-Manager Yukito Ikeda sagte: “Unterentwickelte Länder werden im Wettbewerb, in der kostengünstigen Produktion, immer wichtiger für uns.

Wir wissen vor allem über Nordafrika noch zu wenig, das möchten wir in der Zukunft ändern.” Marokko hat seinen Luftfahrt-Sektor in Nagoya intensiv beworben.

Innerhalb von nicht mal 20 Jahren hat sich das Königreich zum Zentrum der Luftfahrt in Nordafrika entwickelt.

Es zieht europäische Hersteller an, die sich Wettbewerbsvorteile versprechen.

Die französische Firma Daher ist seit 2001 in Marokko ansässig und wird bald eine dritte Produktionsstätte eröffnen.

Der stellvertretende Verkaufsleiter von Daher, Jean-Claude Mazzocco, sagte: “Wir haben im Jahr 2016 in Tanger neu in Verbundwerkstoffe investiert.

Die Fabrik wird Anfang 2018 eingeweiht, um Hersteller zu unterstützen und Teile für die Industrie zu produzieren.” 2016 unterzeichnete Boeing einen Vertrag mit Marokko mit einem jährlichen Volumen von einer Milliarde US-Dollar, um in Zusammenarbeit mit lokalen Anbietern ein sogenanntes “Ökonomisches System” zu erschaffen, durch das 8700 Arbeitsplätze entstehen sollen.

Daleen Hassan:“Der Luftfahrt-Sektor breitet seine Flügel in Marokko aus, mit jährlichen Zuwachsraten von 17 Prozent.

Was macht die marokkanische Luftfahrtindustrie so attraktiv?

Die Antwort darauf suche ich in Casablanca.” In Bezug auf die Kosteneffizienz belegt Casablanca unter den Top-Zehn-Städten mit Luftfahrtindustrie den sechsten Platz.

Viele internationale Firmen haben sich hier angesiedelt: Safran, Thales, Hexcel.

Euronews besuchte Bombardier in Casablanca, wo das Unternehmen seit vier Jahren vertreten ist, und in Marokko weiter expandieren will.

Stephen Orr, Vizepräsident von Bombardier Marokko, sagte:“Wir sind jetzt in einem Bereich, den man “Das Ökonomische System” in Marokko nennt.

Die Bandbreite von Unternehmen, die sich hier ansiedeln, wird immer vielfältiger in Bezug auf die Produktion.

Das ist ein gutes Signal für die Zukunft, denke ich.

Die neuen Märkte sind eine weitere Grundlage für fortschrittliche Qualitätsprodukte.

Diese wiederum machen uns wettbewerbsfähiger und wir können besser auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen.

Die Kunden erwarten sinkende Kosten bei steigender Qualität – so ist das in der Luftfahrt.

Deshalb benötigen wir die neuen Märkte.” ‎ Im Luftfahrtinstitut IMA (Institut des Métiers de l’Aéronautique) in Casablanca werden Angestellte und Studenten unterrichtet.

Im laufenden Jahr werden 1400 von ihnen einen Job in den 130 Unternehmnen finden, die zu einem der insgesamt vier Luftfahrt-Plattformen (“Ökonomische Systeme”) in Marokko gehören.

Eine davon ist GIMAS (The Moroccan industrial group of aerospace).

Das Unternehmen will den Einsatz von 3-D-Technik in der Industrie voranbringen.

Karim Cheikh ist der Präsident von GIMAS: “Heute werden in diesem Sektor mehr als elftausend Menschen auf unterschiedlichen Niveaus beschäftigt.

In den kommendem Jahren müssen wir ein technisch orientiertes “Ökonomisches System” erschaffen, mit Forschung und wichtigen Innovationen.” Casablanca ist darauf ausgerichtet, den Luftfahrt-Sektor zu einem wichtigen Bestandteil des “Industriellen Beschleunigungsplans” zu machen.

Durch die Entwicklung neuer Ökonomischer Systeme soll die Zahl der Erwerbstätigen in Marokko verdoppelt werden.

Im zweiten Quartal 2017 lag die Arbeitslosenquote in Marokko bei 9,3 Prozent.

Der marokkanische Industrie- und Handelsminister Moulay Hafid El Alamy sagte:“Wir haben zwei neue Ökonomische Systeme erschaffen.

Ein System für Motoren und eines für Verbundstoffe.

Bis zum Jahr 2030 wird es einen Bedarf an 40.000 Flugzeug-Triebwerken geben.

Das ist noch nie dagewesen.

Deshalb haben die Hersteller von Flugzeugen diesen Bedarf an funktionssicheren Geräten.

Ihnen bleibt keine andere Wahl, als nach wettbewerbsfähigen Produzenten zu suchen.

Die natürlich auch Qualität garantieren müssen.

Aber auch die Ingenieurskunst und die Arbeitskräftereserven müssen vorhanden sein.”



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