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200.000 Euro im Schließfach - „Selbst Minister zitterten vor Kahrs, auch Scholz“ – So tickt der umstrittene SPD-Mann

Focus Online
08.08.2022


200.000 Euro im Schließfach - „Selbst Minister zitterten vor Kahrs, auch Scholz“ – So tickt der umstrittene SPD-Mann„Hass macht hässlich – schauen Sie mal in den Spiegel.“ Ob sich die so angesprochenen AfD-Abgeordneten daraufhin zwecks Überprüfung tatsächlich zur Toilette begeben haben, darf bezweifelt werden. Die Fraktion, angeführt von Alice Weidel und Alexander Gauland, verließ ihrem Ärger Luft machend jedenfalls den Saal. Die Generaldebatte im Deutschen Bundestag am 12. September 2018 hatte ihren Eklat. Auslöser damals: Johannes Kahrs klare Ansage. Kernig, markig, Kahrs: So inszenierte sich der 1963 in eine norddeutsche SPD-Dynastie hineingeborene Johannes über die Jahre seines politischen Wirkens gerne. Seine Reden und Auftritte in Talkshows waren das Gegenteil von langweilig und trafen oft auch den Nerv eher konservativer Wähler, während er bei den eigenen Leuten desöfteren Kopfschütteln und Schlimmeres auslöste.Fazit-Kasten - Spannend, aber gerade keine Zeit? Nun also ist der langjährige Chefhaushälter der SPD im Bundestag, frühere Sprecher des auch dank ihm angesehenen Seeheimer Kreises und Oberst der Reserve wieder in den Schlagzeilen – unfreiwillig diesmal und zwei Jahre nach seinem Holterdiepolter-Rücktritt von allen politischen Ämtern im Mai 2020. Es geht um gut 200.000 Euro und ein paar tausend US-Dollar, die Fahnder im Rahmen ihrer Ermittlungen im Cum-Ex-Skandal um die Hamburger Warburg Bank in Kahrs Schließfach bei der Sparkasse gefunden haben sollen.H2 - De Masi: „Kahrs war der Mann mit dem schwarzen Koffer“ Seit dem Wochenende fragt sich Polit-Deutschland, woher das viele Geld denn stamme. Gibt es einen Zusammenhang mit den zunächst von den Hamburger Finanzbehörden nicht zurückgeforderten Steuermillionen aus den illegalen Cum-Ex-Geschäften des Warburg-Bankiers Christian Olearius? Im Raum steht der Vorwurf der Begünstigung zur Steuerhinterziehung. Der frühere Europa- und Bundestagsabgeordnete, Volkswirt und Finanzexperte Fabio De Masi (Die Linke) attestierte „dieser Affäre das Potenzial, den Kanzler zu stürzen“. Nachfrage von FOCUS online bei De Masi, der Kahrs aus Hamburg, dem Deutschen Bundestag, Fahrten dorthin und zurück sowie gemeinsamen Auftritten kennt. Welcher Typ ist Kahrs? „Kahrs war der Mann mit dem schwarzen Koffer“, sagt De Masi, der sich heute als Fellow für die Bürgerbewegung Finanzwende engagiert und im Wirecard-Untersuchungsausschuss im Bundestag an der Aufklärung eines der größten Finanzskandale in Deutschland beteiligt war. „Wer Geld für seinen Wahlkreis wollte, musste sich mit Kahrs gut stellen.“ H2 - So funktionierte das „System Kahrs“ Das Bild, das De Masi von seinem früheren Abgeordneten-Kollegen zeichnet, ähnelt jenem des Abgeordneten und späteren US-Präsidenten Frank Underwood, der in der Netflix-Show „House of Cards“ die Strippen zieht, die Fäden in der Hand hält, an dem kein Weg je vorbeigeht. Weitere Parallelen sind rein zufällig, aber durchaus zutreffend. „Für Kahrs war Politik Geschäft“, berichtet De Masi. Nach dem Motto: „Eine Hand wäscht die andere.“ De Masi ist überzeugt, dass die SPD und auch der heutige Kanzler und frühere Erste Bürgermeister der Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz, vom „System Kahrs“ profitiert haben. „Das Treffen mit Scholz war in dem Warburg-Komplex die Leistung von Kahrs für Cum-Ex-Bankier Olearius“, vermutet De Masi. Und weiter: „Die 200.000 Euro im Schließfach lagerten dort sicher nicht wegen Negativzinsen, denn sie ließen sich mit einem Sparkonto umgehen. Bestandskunden mussten zudem zunächst zustimmen.“ H2 - Kahrs „sehr freundlich und jovial“ De Masi bezeichnete Kahrs aufgrund seiner Methoden als „Kiez-Mafiosi“. „Kahrs hat das sicher gefallen, er hat mit sowas kokettiert“, betont der 42-Jährige im Gespräch mit FOCUS online. Im Umgang erlebte er Kahrs als sehr freundlich und jovial. Doch De Masi sagt auch: „Selbst Minister zitterten vor Kahrs.“ Denn er war der Kassenwart im Haushaltsausschuss. „Wer Geld wollte, musste sich gut stellen, auch Scholz.“ Oder anders formuliert: „House of Kahrs – das kommt nicht von ungefähr.“ Andere User interessiert auch: Für den Fall einer Invasion - Amphibische Landung und Stachelschwein-Taktik: So planen Taiwan und ChinaVon FOCUS-Online-Redakteur Christian Böhm
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