Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist zu einem Kurzbesuch nach Amerika gereist.
Es war ihr erster Staatsbesuch bei US-PrĂ€sident Donald Trump.Nicht einmal einen Tag hatte Merkel Zeit, um den Grundstein fĂŒr die kĂŒnftigen Beziehungen Deutschlands zu den USA zu legen: Vier-Augen-GesprĂ€ch mit US-PrĂ€sident Trump, Pressekonferenz, Arbeitsessen, Treffen mit Vertretern der Wirtschaft.
Und ein US-PrĂ€sident, der erneut seine bekannten Positionen zu Zuwanderung, AufrĂŒstung und Gesundheitspolitik herausstellte.
GroĂes Thema des Treffens aber war die internationale Handelspolitik der USA.
âIch bin kein Freund der Abschottungâ, so Trump.
âIch mag den freien Handel, ich will aber auch einen fairen Handel.
Unser Freihandel hat viele schlechte Folgen nach sich gezogen.
Schauen Sie sich unsere Defizite und den Schuldenberg an.â Angela Merkels Gesichtsausdruck bei der gemeinsamen Pressekonferenz sprach BĂ€nde.
Immer wieder blickte sie irritiert in die Kamera, auch Trumps Scherze, zum Beispiel, als er seine unbelegte AbhöraffÀre mit dem Abhörskandal um Merkels Handy durch die USA verglich, kamen bei der Kanzlerin sichtlich schlecht an.
Dennoch bemĂŒhte sich Merkel um diplomatische Worte.
Die Differenzen zwischen beiden LĂ€ndern deutete sie oft nur an.
âEs ist mehr als fair, dass beide Seiten natĂŒrlich, die VertrĂ€ge abschlieĂen, einen Gewinn daraus haben wollenâ, sagte Merkel ebenfalls zum Thema Freihandel.
âIn diesem Geiste wĂŒrde ich mich freuen, wenn wir die Verhandlungen zwischen der EuropĂ€ischen Union und den Vereinigten Staaten von Amerika auch wieder aufnehmen könnten.â Beim Thema Ukraine-Krise bekannten sich nach Merkels Angaben beide Regierungschefs zu einer Umsetzung des Minsker Abkommens fĂŒr ein Ende der Gewalt.
Die Kanzlerin wurde von den Vorstandschefs der Unternehmen Siemens, BMW und Schaeffler begleitet.
Bei einem runden Tisch mit Unternehmensvertretern und Auszubildenden wurde ĂŒber die duale Berufsausbildung in Deutschland gesprochen.
Trump lobte das deutsche System einer Lehre in Betrieben und Berufsschulen als vorbildlich.
Dennoch zeigte das Treffen, dass der Atlantik zwischen Europa und den USA ein ganzes StĂŒck breiter geworden ist, seit Donald Trump das Amt des PrĂ€sident ĂŒbernommen hat.