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“A Viszkis”: Ein Film über Ungarns beliebtesten Bankräuber

Quelle: Euronews German - Länge: 03:55s - Veröffentlicht: < > Embed
Video: “A Viszkis”: Ein Film über Ungarns beliebtesten Bankräuber

In den Neunzigerjahren überfiel Attila Ambrus in Ungarn rund 30 Banken, Poststellen und Reisebüros.

Er war immer höflich, verletzte niemanden und wurde so Teil der Folklore.

Vor jedem Überfall trank er einen Whisky, was ihm den Spitznamen “Whisky-Räuber” einbrachte.

Jetzt wird seine Geschichte verfilmt.

Titel des Streifens: “A Viszkis”.

Er basiert auf Ambrus’ Autobiographie.

Ambrus: “Ich hatte etwas Angst, den Film zu sehen, denn ich war nie aggressiv, wenn ich eine Bank ausgeraubt habe.

Am Anfang war ich sogar viel zu höflich, dann merkte ich, dass ein sehr selbstbewusstes Auftreten ein Muss bei einem richtigen Bankraub ist.

Bence, der Schauspieler, der mich darstellt, macht das perfekt.” Wegen seines Auftretens war die Öffentlichkeit gespalten: Viele wussten nicht, ob sie die Polizei oder vielleicht doch den höflichen Räuber unterstützen sollten.

Bence Szalay: “Ich spiele nicht bloß einen einfachen Bankräuber, ich spiele Attila Ambrus.

Er ist eine sehr komplexe und schillernde Persönlichkeit.

Ich habe auch schon schwere Zeiten durchgemacht, daher verstehe ich, dass wir manchmal in Situationen geraten, die uns zerstören können.

Aber Attila Ambrus ist stark genug, um nach jeder Krise wieder aufzustehen.

Er war 12 Jahre im Gefängnis, aber heute arbeitet er.

Wenn man mit ihm spricht, merkt man überhaupt nichts von diese 12 Jahren in Haft.” Viele Ungarn erinnern sich noch daran, als Ambrus aus dem Gefängnis türmte.

Er machte ein Seil, ließ es aus seiner Zelle im siebten Stockwerk ab, doch es war zu kurz.

Und so musste er die restlichen acht Meter auf die Straße springen.

Ambrus wurde in Rumänien geboren.

Seine Mutter verließ ihn, er wuchs bei der Großmutter auf.

Nach ihrem Tod begann er, in kleinem Stil zu stehlen.

Er wurde Eishockeyspieler.

Und manchmal halfen ihm seine Sportkameraden bei seinen Diebeszügen.

Doch meist war er allein.

Regisseur Nimród Antal: “Ich versuche, niemanden zu verurteilen, denn ich habe selbst viele Fehler gemacht und werde wohl auch noch viele machen.

Deshalb sehe ich ihn als jemanden, der eine schwere Kindheit hatte.

Er war anderthalb Jahre alt, als seine Mutter ihn verließ, seine Großmutter starb, als er zehn war.

Natürlich können schwere Zeiten keine Entschuldigung für die Banküberfälle und Verbrechen sein.

Aber wir müssen immer bedenken, wie jemand sein Leben begonnen hat.” In einigen Szenen wie bei dieser Verfolgungsjagd, kamen Stuntmänner zu Einsatz.

Die Autos mussten auf mehr als 60 km/h beschleunigen.

Der Stuntman Laszlo Juhász erzählt: “Wenn eine Auto-Szene beginnt, muss man hochkonzentriert sein.

Es können viele unerwartete Dinge passieren.

Jetzt gerade gerieten die Reifen der beiden Autos zu nah aneinander, das hat mein Auto aus der Spur gebracht, ich bin fast in die parkenden Autos am Straßenrand gefahren.

Aber ich denke, wir haben die Situation ganz gut hinbekommen.” Die Auto-Szene wurde mit drei Kameras gedreht.

Auf einem Gefährt, das aussieht wie ein Mars-Rover, war eine Kamera installiert, die so hinter den Autos herraste.

Am Straßenrand: eine Kamera auf Schienen, die den Wagen folgte.

Der verletzte Polizist wurde dann mit einer Handkamera gefilmt, ein Assisten tropfte künstliches Blut auf die Hände des Schauspielers.

Die Action im Film ist teils etwas heftiger, als sie sich in Wahrheit zugetragen hat.

Produzent Tamás Hutlassa sagte: “Die Geschichte ist zu 70, 80 Prozent echt, manche etwas wildere Stellen sind ausgedacht.

Heute filmen wir den zehnten Überfall.

Im echten Leben ist er auch in einem Auto geflohen.

Der Zusammenstoß der Autos im Film ist echt, wir nutzen da keine Tricks oder Computereffekte.

In dieser Szene stoßen zwei echte Autos zusammen.” Im Jahr 1988 nutzte der “Whisky-Räuber” einen Trick, um illegal über die rumänisch-ungarische Grenze zu gelangen.

Er hängte sich unter einen Güterzug.

Als Sportler war er stark genug, sich dort während der gesamten Fahrt festzuhalten.

Rasch wurde er zu einer Art Volksheld im Ungarn, das sich im Übergang vom Kommunismus zur Demokratie befand.

Euronews-Reporter Gábor Ács: “Der Whisky-Räuber trank immer ein Glas Whisky, bevor er zuschlug.

Und immer konnte er den Tatort verlassen.

Die Ungarn machen gerne Witze über alles.

Nach seiner Flucht aus dem Gefängnis gratulierte ein Comedian der Polizei, ihn geschnappt zu haben.

Und das gleich zweimal.”



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