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Nanopartikel gegen Arthrose

Quelle: Euronews German - Länge: 04:00s - Veröffentlicht: < > Embed
Video: Nanopartikel gegen Arthrose

​ Arthrose betrifft Millionen Menschen weltweit.

Die degenerative Erkrankung zerstört allmählich den Gelenkknorpel am Ende der Knochen.

Derzeit werden nur die Symptome hauptsächlich mit Schmerzmitteln und Entzündungshemmern behandelt.

In den schwersten Fällen ist eine Operation nötig, um das betroffene Gelenk zu ersetzen.

Doch die Forschung macht vielversprechende Fortschritte vor allem beim Wiederaufbau abgenutzter Gelenke.

Euronews-Reporterin Anne Devineaux hat sich in Rotterdam und London umgeschaut.

Arthrose ist die am weitesten verbreitete Gelenkerkrankung.

Betroffen sind Männer und Frauen (jeder 5.

Erwachsene in Deutschland).

Die Häufigkeit der Arthrose nimmt mit dem Alter zu.

Es kann jedes Gelenk und auch die Wirbelsäule betreffen.

Koen Bos, orthopädischer Chirurg am Universitätskrankenhaus Rotterdam, kennt die Beschwerden seiner Patienten nur zu gut.

​"Das Problem in den Gelenken ist, dass der Knorpel verschleißt.

Es kommt zu Knorpeldegeneration, Knochenveränderungen und einer Entzündung der Innenseite des Gelenks.

Es ist zwar möglich, einzelne Knorpeldefekte gezielt zu behandeln, aber es gibt keine Methode, ein von Arthrose betroffenes Gelenk vollständig zu heilen."

Die Erasmus-Universität Rotterdam beteiligt sich an einem europäischen Projekt zur Entwicklung innovativer Therapien.

Eines der Ziele ist der Wiederaufbau des beschädigten Knorpels mit Molekülen, wie Molekularbiologe Andrea Lolli berichtet.

​"Der beschädigte Bereich wird mit Molekülen gefüllt, die wir entwickelt haben, um zu überprüfen, ob es mit dieser Behandlung gelingt, die Gewebereparatur zu verbessern oder zu fördern.

Im Gelenk gibt es bereits Stammzellen.

Wir versuchen, Moleküle einzusetzen, die auf diese Zellen wirken, dort wo sie beschädigt sind, um sie zu stimulieren, damit sie neues, gesundes und stabiles Gewebe schaffen."

​Knorpelregeneration ist eine große Herausforderung, aber nicht die einzige.

Im Rahmen des Projekts werden weitere Aspekte der Krankheit beispielsweise die Behandlung von Entzündungen erforscht.

Laura Creemers ist stellvertretende Koordinatorin des TargetCare Porjekts.

​​"Wir versuchen, den angegriffenen Knorpel mit einem Medikament zu behandeln, das ihn regeneriert.

Und gleichzeitig versuchen wir, die Entzündung in der Struktur rund um den Knorpel, die faktisch für den Schmerz bei Arthrose-Patienten verantwortlich ist, zu hemmen."

Gezielte Behandlungsmethoden wie diese werden mithilfe von Nanomedizin entwickelt.

Deswegen schleusen am Imperial College London Wissenschaftler aktive Substanzen in Nanopartikel ein, die dann als Nanoträger das Medikament am gewünschten Ort freisetzen.

"Wir sind in der Lage, den Abbau dieser Nanopartikel im von uns ausgewählten Gewebe zu kontrollieren", erklärt die pharmazeutische Chemikerin Lucia Massi.

"Unser Ziel ist vor allem, die Dauer der Wirkung des Medikaments zu kontrollieren."

Laura Creemers fügt hinzu: "Wir versuchen, das Gewebe mit der genau richtigen Therapie zu heilen.

Und dadurch verschiedene Vorgänge im Gelenk gezielt zu behandeln.

​Die Forschungen sind vielversprechend.

Dennoch wird es bis zu ersten klinischen Tests noch viele Jahre dauern.



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