UN-Klimagipfel endet bald - Klimaforscher warnt eindringlich

Kattowitz, 14.12.18: Vor dem geplanten Ende der UN-Klimakonferenz in Polen haben Unterhändler und Minister bis in die Nacht über Textentwürfe beraten.

Das Treffen der 196 Staaten und der EU läuft seit knapp zwei Wochen.

Mehr als 30.000 Teilnehmer und Beobachter sind vor Ort.

Es geht unter anderem um die praktische Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015.

Vereinbart wurde damals, die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen.

Der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber bezeichnet die Untätigkeit vieler Staaten er als irrsinnig.

Der Gründer des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung teilt, die Auffassung vieler Klima-Aktivisten.

Fossile Brennstoffe müssen ein schnelles Ende haben.

O-TON Hans Joachim Schellnhuber, Klimaforscher «Also, die Erneuerbaren werden ihren Siegeszug fortsetzen.

Also aus rein ökonomischen Gründen.

Es ist völlig klar, dass wir in 50 Jahren natürlich keine fossilen Brennstoffe mehr brauchen.

Wenn da geredet wird bis 2050 müssen wir aussteigen, aus den Fossilen - das wird wahrscheinlich früher geschehen.

Nur bis dahin ist möglicherweise das Klima schon ruiniert.» Schellnhuber zweifelt daran, ob die großen jährlichen UN-Konferenzen noch Sinn ergeben.

Doch wenn man es positiv formulieren müsste, könnte man den Weltklimagipfel als kreatives Chaos bezeichnen, sagt er.

OTON Hans Joachim Schellnhuber, Klimaforscher «Ich glaube es wird sich in den nächsten Tagen entscheiden, ob es Chaos ist, dass am Schluss noch einige Impulse generiert - auch für den weiteren Prozess oder ob wir alle am Schluss nach Hause gehen und sagen: Naja, es ist wieder nicht wirklich etwas geschehen, das dem Klima hilft.» Bis kurz vor Schluss waren zentrale Streitpunkte noch ungelöst.

Die polnische Präsidentschaft der Konferenz in Kattowitz hatte zuletzt sogar eine Verlängerung ins Spiel gebracht.

Ende und Ausgang des Weltklimagipfels sind offen.