London, 16.01.19: Das Brexit-Abkommen ist im britischen Unterhaus krachend gescheitert.
Um einen chaotischen Bruch am Brexit-Tag, dem 29.
März, abzuwenden, bleiben folgende Optionen: 1.
Eine zweite Abstimmung im Unterhaus Da die Niederlage mit 432 zu 202 Stimmen dramatisch ausfiel, ergibt ein neues Votum über denselben Deal wohl kaum Sinn.
Hier würde nur eine veränderte Position Theresa Mays helfen oder mehr Einfluss der Opposition.
2.
Die Verschiebung des Brexits Premierministerin May hat eine Verlängerung der Austrittsfrist immer wieder abgelehnt.
Aber es wäre nicht das erste Mal, das die Regierungschefin ihre Linie ändert.
Sie könnte einen Antrag bei den übrigen 27 EU-Staaten stellen und die würden nach Darstellung von Diplomaten wohl auch zustimmen.
Doch wäre das aus EU-Sicht nur sinnvoll, wenn es eine konkrete Begründung gäbe.
3.
Neues Referendum oder Neuwahl Für ein zweites Referendum wäre die Frist bis Ende Juni sehr knapp.
Auch sei unklar, über welche Frage die Briten abstimmen sollten.
Eine Neuwahl könnte eine gütliche Brexit-Lösung voranbringen, zumal die oppositionelle Labour-Partei mehrheitlich eine engere Bindung an die EU befürwortet.
4.
Rückzieher des Brexit-Antrags Großbritannien könnte seinen Antrag auf Austritt aus der Europäischen Union jederzeit einseitig zurückziehen.
Das Land bliebe einfach wie bisher Mitglied der EU.
In der britischen Innenpolitik spielte diese Option bisher kaum eine Rolle.
5.
Der Sturz über die Klippe Das Unterhaus ist mehrheitlich gegen einen No-Deal-Brexit, also gegen einen ungeregelten Austritt ohne Vertrag.
Aber das Land könnte aus Zeitnot doch über die Klippe schlittert.
Für Wirtschaft, Arbeitnehmer und Bürger brächte dies dramatische Unsicherheit und voraussichtlich einen Konjunktureinbruch.