Aachen/Düsseldorf, 13.02.19: Wenn Guido Thissen in der Kita Rokoko die Kids nach dem Wetter fragt, schauen sie nicht durchs Fenster, sondern auf die Wetter-App auf dem Laptop.
O-TON Michael Fegers, Kita-Leiter «Bei uns hier in der Kita war es schon immer Thema das Wetter, weil wir festgestellt haben, dass die Kinder nicht dem Wetter entsprechend gekleidet sind.
Dass sie mit Stoffschuhen im Winter zu uns gekommen sind.
Und nun haben wir mit der digitalen Wetterstation die Möglichkeit, Wetter als Thema zu machen und die Kinder darauf vorzubereiten.» So setzen sich die Kinder einerseits mit dem Wetter auseinander, und lernen andererseits, dass man mit Computern nicht nur spielen kann.
Zwölf sehr unterschiedliche Kitas in NRW haben sich mit den digitalen Medien auseinandergesetzt.
Seit zwei Jahren läuft das Modellprojekt des Landesfamilienministeriums. Eine Wissenschaftlerin, die das Projekt begleitet meint: Eine weit verbreitete Grundskepsis gegenüber digitalen Medien führt dazu, dass es im großen Teil der Kitas keine differenzierte Auseinandersetzung gibt - anders als bei den Themen Ernährung oder Bewegung.
O-TON Michael Fegers, Kita-Leiter «In Gesprächen werden die Eltern auch mit einbezogen, einfach um auf die Gefahren hinzuweisen, was heißt es, ein Foto zu veröffentlichen im Internet.
Und so erziehen wir die Eltern mit.» Ein Patentrezept für Medienerziehung gebe es allerdings nicht.
Jeder Kindergarten sei durch die Ansprüche der jeweiligen Eltern unterschiedlich geprägt.