Berlin, 12.03.19: Die Fraktionschefin Sahra Wagenknecht hat angekündigt, im Herbst nicht erneut für die Linken-Fraktionsspitze zu kandidieren.
Aus gesundheitlichen Gründen wolle sie «kürzer treten».
Der Dauerstress sei ihr zu viel geworden.
Kurz vor der Sitzung ihrer Fraktion in Berlin stellte sie aber klar, dass sie sich aber auch nach dem Rückzug weiter politisch einmischen wolle.
O-TON Sahra Wagenknecht, Fraktionschefin «Die Linke» «Das heißt nicht, dass ich aufhöre politisch zu arbeiten.
Das heißt nicht, dass ich mein Mandat niederlege.
Das werde ich alles weiterhin tun.
Ich bleibe auch ein politischer Mensch.
Und ich werde mich selbstverständlich auch weiterhin engagieren für die Dinge: für ein soziales Land, für meine Überzeugungen.» Insgesamt fällt es ihr leicht, ein positives Fazit zu ziehen.
O-TON Sahra Wagenknecht, Fraktionschefin «Die Linke» «Ich sehe sehr gern zurück auf diese Zeit, die ja immer noch anhält.
Ich habe das sehr gern mit Dietmar Bartsch gemeinsam gemacht.
Wir haben in diesen dreieinhalb Jahren einiges erreicht.
Wir haben einen Wahlkampf gemeinsam bestritten, bei dem "Die Linke" zugelegt hat.
In soweit ist das auch eine Zeit, die ich persönlich als Bereicherung meines Lebens empfinde.» Auch Stellvertreterin Sevim Dagdelen wird nicht mehr für den Fraktionsvorstand kandidieren.
Grund für ihren Rückzug könnte wohl ein feindseliges Klima in der Fraktion sein.
Wagenknecht wollte am Dienstag zwar nicht direkt von Mobbing sprechen, wies diese Interpretation aber auch nicht zurück.