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Nandu-Plage an der Ostseeküste

Quelle: DPA - Länge: 02:00s - Veröffentlicht: < > Embed
Video: Nandu-Plage an der Ostseeküste

Utecht, 22.03.19: Reinhard Jahnke hat ein Wildtierproblem.

Allerdings nicht mit Füchsen, Wölfen oder Wildschweinen, sondern mit Vögeln.

Ziemlich großen Vögeln, die auch noch ziemlich schnell sind.

Mehr als 500 Nandus, Strauß-ähnliche Laufvögel aus Südamerika, treiben bei Utecht in Meckelnburg-Vorpommern ihr Unwesen und bedienen sich ungeniert an den Rapsfeldern des Landwirts.

Mit einem Elektrozaun versucht Jahnke, seine Ernte zu schützen.

O-TON Reinhard Jahnke, Landwirt «Ja, den hab ich aufgebaut, um zu verhindern, dass viele Nandus in dieses Rapsfeld kommen und diese Schäden, die Sie hier sehen, verursachen.

Dass sie im Grunde genommen die Rapspflanzen bis auf die Wurzel abfressen und keine vegetative Entwicklung mehr in diesem Frühjahr machen und wir Schäden haben, indem die Pflanzen ganz weg sind oder nur noch einen Teil des Ertrags schaffen, den sie normalerweise schaffen würden.» Ein paar der gefräßigen Vögel brachen Ende der 90er Jahre aus einem Gehege im nahegelegenen Lübeck aus.

Niemand traute dem Latino-Geflügel zu, den norddeutschen Winter zu überstehen.

Doch die Nandus ließen sich von Nässe, Schnee und Kälte nicht beeindrucken.

Äcker und Felder boten ihnen reichlich Nahrung - natürliche Feinde wie den Puma gibt es in Norddeutschland nicht.

So konnten sich die Vögel ungehindert vermehren.

Touristen und andere neutrale Beobachter mögen daran ihren Spaß haben - Jahnkes Begeisterung hält sich aber in Grenzen.

O-TON Reinhard Jahnke, Landwirt «Das, was man vor 18 Jahren versäumt hat, kann ja nun nicht auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen werden, nur weil einige hier mal ein paar Nandus sehen wollen.

Es können ja auch gerne ein paar laufen bleiben.

Wir wollen sie ja nicht alle ausrotten.

Aber wir müssen auf jeden Fall irgendwann eine Reduzierung dieser Population erreichen und wie, das liegt nicht in unserer Macht.» Auf 7000 Euro schätzt der Landwirt seinen Verlust im letzten Jahr.

Manchmal jagt er auf einem Quad den etwa 60 km/h schnellen Vögeln hinterher, um sie zu verscheuchen.

Ein Tropfen auf den heißen Stein.

Er vermutet, dass die Gruppe in ein paar Jahren mehr als 1000 Tiere zählt.

Vielleicht büchsen ja bis dahin irgendwo in Norddeutschland ein paar Pumas aus und lösen das Problem auf natürliche Weise.



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