Prora, 01.04.19: Hotels, Gastronomie und Wohnungen.
Prora ist auf dem Weg, eine touristische Wohlfühloase auf Rügen zu werden.
Das hatten schon die Nazis mit ihrem gigantischen KdF-Seebad im Sinn.
O-TON Jan Seidler, Dokumentationszentrum Prora «Die Organisation Kraft durch Freude ist die sogenannte Reiseagentur der Nationalsozialisten.
Sie bot Urlaub an, um die NS-Volksgemeinschaft für sich zu gewinnen.» Einige Menschen nehmen die Entwicklung zur Wohlfühloase nicht hin, darunter der Verein Bildungs- und Dokumentationszentrum Prora.
Er will an dem Ort die Geschichte der Gebäude im Bewusstsein halten.
O-TON Jan Seidler, Dokumentationszentrum Prora «Polnische Zwangsarbeiter wurden hier eingesetzt sowjetische Kriegsgefangene waren auf dem Gelände und auch Polizeibataillone wurden ausgebildet, die eingebunden auch an den Verbrechen des Nationalsozialismus waren.» Dieses Museum muss demnächst umziehen, denn die Räume liegen im privatisierten Teil des 4,7 Kilometer langen «Kolosses von Rügen».
O-TON Jan Seidler, Dokumentationszentrum Prora «Unsere Räumlichkeiten in denen wir sind, sind dadurch halt nicht gesichert.
Es ist so, dass neben der Jugendherberge Prora, das zukünftige Dokumentationszentrum entstehen soll.
Dort werden dann beide Vereine, das Prorazentrum und das Dokumentationszentrum, die Einrichtung aufbauen und begleiten inhaltlich.» Für den 2.
April hat der Verein mit der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern in Berlin zu einer Diskussion über die Zukunft des Erinnerungsorts eingeladen.
Land und Bund haben bereits 6,8 Millionen Euro für den Aufbau des Zentrums zugesagt.