Menlo Park, 04.04.19: Es könnte sich ein neuer Datenschutz-Skandal anbahnen.
Jetzt ist bekannt geworden, dass zwei Firmen ungeschützt Daten von Facebook-Nutzern gespeichert haben.
Die mexikanische Medienfirma Cultura Colectiva hatte Daten wie Accountnamen, Kommentare und «Gefällt mir»-Angaben auf einem frei zugänglichen Bereich bei Amazons Cloud-Dienst AWS abgelegt.
Das berichtete am Mittwoch die IT-Sicherheitsfirma UpGuard.
UpGuard fand demnach auch heraus, dass die Entwickler der schon vor Jahren eingestellten App «At the Pool» ebenfalls bis vor kurzem Informationen wie Facebook-Namen offen zugänglich lagerten.
Facebook betonte in einer Reaktion, dass es für App-Entwickler verboten ist, Daten aus der Plattform des Online-Netzwerks ungeschützt zu speichern.
Man habe nach einem Hinweis mit Amazon daran gearbeitet, die Datenbank vom Netz zu nehmen und wolle weiter mit Entwicklern am Datenschutz arbeiten.
Es blieb zunächst unklar, wie viele Facebook-Nutzer von dem nun entdeckten Vorfall betroffen sind.
UpGuard sprach von einer 146 Gigabyte großen Datenbank mit 540 Millionen Datensätzen.
Die Datenbank von «At the Pool» sei kleiner, aber potenziell gefährlicher: Denn dort seien im Klartext auch die Passwörter von 22 000 Nutzern für die App gespeichert gewesen.
Datendiebe könnten damit versuchen, in Accounts bei anderen Diensten reinzukommen, wenn Nutzer dort dieselben Kombinationen aus E-Mail-Adresse und Passwort verwendet haben sollten.