So geteilt is(s)t Deutschland

Frankfurt/Main, 03.05.19: Morgens was vom Bäcker, Mittagessen vor dem Computer und abends dann die Tiefkühlpizza - ist das die neue deutsche Esskultur?

Laut einer Studie werden die Essgewohnheiten der Deutschen diverser.

Und oft gibt es einen großen Unterschied zwischen Wunsch und Realität.

Die meisten legen zwar großen Wert auf ein gemeinsames Essen, zum Beispiel in der Familie, doch gerade unter der Woche wird das immer seltener.

Außerdem wachsen die Ansprüche an eine gute Ernährung.

Das geht aus einer Umfrage hervor, die von Nestlé Deutschland in Auftrag gegeben wurde.

O-TON Dr. Renate Köcher, Institut für Demoskopie Allensbach «Wenn man sich über die letzten zehn Jahre hinweg die Veränderungen des Essverhaltens anschaut, dann fällt vor allem auf, dass sich diese festen Gewohnheiten auflösen.

Immer weniger sagen: "Eine warme Mahlzeit am Tag gehört für mich dazu."

Das Mittagessen verliert an Bedeutung, weil mittags weniger gekocht wird, auch durch die zunehmende Erwerbstätigkeit.» Über 1600 Menschen zwischen 14 und 84 wurden zu ihren Essgewohnheiten befragt.

Die Ergebnisse vergleichen die Forscher mit einer Umfrage von 2009.

O-Töne «Ich achte schon darauf, wo mein Essen herkommt und was ich esse.

Ich esse zum Beispiel kein Fleisch mehr.» «Ich esse möglichst keine Sachen, die industriell aussehen, aber ich gebe mir da auch nicht besonders viel Mühe.» «Mittags esse ich irgendetwas, was ich mir vorbereitet habe, irgendetwas Kleines im Büro und abends habe ich mir entweder etwas mitgenommen, oder ich hole mir etwas on the go oder ich koche zuhause.» «Ich mache viel Sport und deshalb gucke ich auch, dass ich öfter mal etwas Gesundes esse, Salat, Früchte, also Vitamine.» Außerdem haben die Studienmacher ein Auseinanderdriften des Ernährungsverhaltens zwischen sozialen Schichten festgestellt.

Für zwei von drei Befragten ist eine gesunde Ernährung sehr wichtig.

Laut Studie habe sich eine «zunehmende Polarisierung» gezeigt, denn der Wert sei in den höheren Schichten von 75 auf 81 Prozent gestiegen, in den schwächeren von 53 auf 49 Prozent gesunken.