Berlin, 07.05.19: 6,2 Millionen Erwachsene in Deutschland können nicht richtig lesen und schreiben.
Das geht aus einer vom Bundesbildungsministerium geförderten Studie hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Die Studie «LEO 2018 - Leben mit geringer Literalität» hat ergeben, dass 2011 noch 7,5 Millionen Menschen betroffen waren - also etwa 1,3 Millionen mehr.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek von der CDU nannte den Rückgang einen «Erfolg für unser Bildungssystem».
Die Betroffenen - funktionale Analphabeten - können einzelne Sätze lesen oder schreiben, aber keine zusammenhängenden Texte verstehen, auch keine kürzeren.
62,3 Prozent der Betroffenen sind laut der Studie trotz ihrer Lese- und Schreibschwäche erwerbstätig.
Mehr als jeder Fünfte hat keinen Schulabschluss, weitere zwei Fünftel haben nur einen geringen Abschluss.
Die Studienautoren führen den Rückgang der Betroffenenzahlen unter anderem auf eine Enttabuisierung des Themas zurück.
Zudem gebe es mehr und bessere Angebote zum Lernen.
Karliczek sagte: «Politik und Gesellschaft dürfen aber nicht nachlassen.» Gerade Erwachsenen koste es oft viel Überwindung, sich dem Problem der Lese- und Schreibschwierigkeiten zu stellen.
Stärker beachtet werden müssten Menschen mit Migrationshintergrund.