Lügde, 05.07.19: Lügde.
Nach dem Bekanntwerden eines neuen Beschuldigten im Missbrauchsfall auf dem Campingplatz «Eichwald» gehen die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft weiter.
Die Durchsuchung der Parzelle des 57-Jährigen sei am späten Donnerstagabend abgeschlossen worden.
Es seinen mehrere Datenträger und zahlreiche Gegenstände gefunden worden, die als Beweismittel in Frage kommen könnten.
Zugleich ging der Prozess um den jahrelangen Mißbrauch um Kinder und Jugendliche in mehreren hundert Fällen vor dem Landgericht weiter.
Der Mißbrauchsfall wirft einen Schatten vom Campingplatz bis hin in die Stadt Lügde.
Aufgeilt in 10 Ortschaften wohnen hier etwa neuneinhalbtausend Einwohner.
Eine kleine Stadt, eine Stadt die "in Ordnung" ist.
Der Bürgermeister zeigt sich tief getroffen.
O-TON Heinz Reker, Bürgermeister von Lügde «Das was ich gestern gehört habe, und auch vorgestern, dass wir wieder so einen Fall haben, dass wir wieder in den Medien stehen, das macht mich sprachlos.» Nun hieße es, die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Aus den Vorfällen lernen, damit so etwas nie wieder passiert.
Der Forderung vieler, den Campingplatz zu schließen, kann er nicht nachgehen.
O-TON Heinz Reker «Campingplätze haben ein Eigenleben, und insofern ist das ein Dorf im Dorf, da ist auch die Forderung an mich herangetragen worden, Du musst den Campingplatz schließne, ich könnte ihn nicht schließen, es ist ein privater Campingplatz, ich habe auch Kontakt zu dem Eigentümer, ich habe viele Gespräche mit ihm geführt auch die Medien haben viele Gespräche mit ihm geführt, das nehme ich ihm auch ab, dass er als Campingplatzbetreiber dass er nichts davon gehört hat, aber nach dem was ich gestern gehört habe, mus ich davon ausgehen, dass das hier ein Sündenpfuhl gewesen ist, alles in einem bestimmten Bereich des Campingplatzes.» Seine Hoffnung: Dass endlich einmal wieder Ruhe einkehrt, in seiner Stadt.
O-TON Heinz Reker «Wir sind hier Tatort, ohne wenn und ohne aber, aber wir sind keine Täter, ich muss versuchen an die Zukunft meiner Stadt und auch meiner Bürgerinnen und Bürger zu denken, und ich muss auch klar machen, das wir völlig normale Menschen sind, und nicht alle pädophil, oder das wir alle weggeguckt haben, wir haben auch mitgelitten und wir leiden noch heute mit den Kindern.»