Köln, 22.07.19: Wer in einer deutschen Großstadt eine neue Bleibe sucht, braucht in der Regel viel Geduld und Zeit.
Denn der Wohnraum ist knapp.
Der Grund dafür: In deutschen Metropolen werden nach wie vor viel zu wenige Wohnungen gebaut.
Besonders mau sah es in den vergangenen drei Jahren in Köln aus.
Dort wurden nicht einmal halb so viele Wohnungen gebaut wie nötig gewesen wären.
Das ergab eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln.
Auch andere Großstädte hinken beim Neubauen deutlich hinterher: In Stuttgart wurden 56 Prozent der benötigten Wohnungen gebaut.
Nur etwas besser war die Lage in München, Berlin und Frankfurt/Main.
Auch in vielen Universitätsstädten wie Münster hinkt die Neubauquote dem Bedarf hinterher.
Gründe für den Neubau-Stau sind wachsende Großstädte, knappes Personal in Bauämtern, strenge Bauvorschriften und der Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft.
Ganz anders sieht es häufig auf dem Land aus: Hier wird mancherorts zu viel gebaut - etwa in Sachsen, Sachsen-Anhalt, im Saarland und in den Randgebieten Bayerns.
Und das obwohl es gerade dort viel Leerstand gibt.
Das Fazit der Studie: Jeder dritte Landkreis in Deutschland müsste weniger bauen - sonst drohe ein Überangebot an Neubauten.
Hier sollte der Grundsatz «Umbau vor Neubau» gelten, fordern die Autoren der Studie.