Berlin, 29.08.19: «Hippes Touristenspektakel» - oder sinnvoller Beitrag zu einer Verkehrswende?
In Großstädten haben E-Tretroller bisher eher für Probleme gesorgt: Zugeparkte Gehwege, wildes Abstellen, betrunkene Fahrer.
Außerdem werden sie besonders viel von Touristen und in den Abendstunden genutzt - also nur zum Spaß?
Doch die E-Scooter könnten vor allem für kürzere Fahrten - wie etwa die erste und letzte Meile bei Pendlern - eine sinnvolle Ergänzung zu einem nachhaltigen städtischen Mobilitätssystem werden - wenn Städte strategisch vorgehen und bestimmte Regeln eingehalten werden.
Das geht aus heute veröffentlichten Handlungsempfehlungen des Städtetags und des Gemeindebundes für mehr Ordnung und Sicherheit an die Kommunen hervor.
Verleihsysteme mit E-Tretrollern sollten eng mit dem öffentlichen Personennahverkehr verzahnt werden heißt es.
Außerdem sollten Leihroller nicht ausschließlich als Problem, sondern als Chance für einen klimaverträglichen Stadtverkehr verstanden und genutzt werden.
Nur wenn das private Auto in den Städten an Attraktivität verliere, würden die Elektroroller eine Chance haben, positive Wirkungen zu entfalten zu können, heißt es in dem Papier.
Darin wird auch auf die nicht unumstrittene Öko-Bilanz der E-Scooter eingegangen.
Die Empfehlungen an die Kommunen wurden heute von der Denkfabrik Agora Verkehrswende, dem Deutschen Städtetag und dem Deutsche Städte- und Gemeindebund herausgegeben.