Diesenbach/Oberpfalz, 30.08.19: Aufgepasst!
Während dieses Interviews sterben viele Tausend Insekten - oder Millionen?
Denn auf dem Boden ... liegt kein Schnee ... dort liegen zentimeterhoch, unschätzbar viele Eintagsfliegen und deren Kadaver.
Und das ist richtig gruselig.
Sie bedecken alles im Umkreis einer Brücke in der Oberpfalz, an der sie schlüpfen.
Milliarden von Eintagsfliegen suchen den Ort Diesenbach heim.
Das Schlimme daran: Die toten Fliegen sind rutschig wie Glatteis oder Schmierseife.
Für Radfahrer ist das ein echtes Problem.
Ernst Fohringer, Anwohner «Die fahren hier rüber, bremsen und schon liegen sie auf der Nase.» Aber auch der Anwohner selbst ist leidgeprüft.
Seit 50 Jahren wohnt Ernst Fohringer in Diesenbach an der «Brücke über den Regen» und staunt jedes Jahr über mehrere Tage über das immer wiederkehrende Spektakel.
Er freut sich normalerweise nicht darüber, außer, dass er Futter für seine Fische bekommt.
Am schlimmsten ist der Geruch für ihn: «Wie wenn du auf dem Klo sitzen würdest», findet er.
Das sei vielleicht für einen Tag auszuhalten, aber der Anwohner berichtet, dass dieser Geruch für vier bis sechs Wochen bleibt.
Normalerweise kommen Gemeindemitarbeiter und schaufeln tonnenweise die Kadaver weg.
Gestern aber nicht, da kam lediglich die Feuerwehr, die die toten Eintagsfliegen einfach in den Hang zum Fluss spülte.
Ein Unding für Fohringer: «Ich war heute beim Bürgermeister drin und habe mich beschwert, denn das was die heute gemacht haben, das geht nicht».
Und so bescheren die nur kurz lebenden Eintagsfliegen Ernst Fohringer und den anderen Dorfbewohnern Jahr vor Jahr ein gruseliges Spektakel.