Berlin, 17.09.19: Thees Uhlmann trägt das Herz auf der Zunge.
Und das kann man auf seinem neuen Soloalbum auch hören.
«Junkies und Scientologen» ist eine Namedropping-Platte, von Avicii bis hin zu Stephen King begegnen einem insgesamt 42 Persönlichkeiten.
AUSCHNITT Thees Uhlmann «Avicii» (Grand Hotel van Cleef) Sechs Jahre sind seit seinem letzten Album «#2» vergangen.
Eigentlich wollte Uhlmann viel früher als Musiker wieder zurück sein.
O-TON Thees Uhlmann, Sänger «Na ja, ich wollte es eigentlich zwei Jahre früher hinbekommen, oder drei Jahre früher hinbekommen.
Und dann wollte ich eine Platte schreiben, also mir ist was eingefallen und ich hab das immer weitergeschrieben.
Und mir ist irgendwann aufgefallen, dass ich das alles überhaupt nicht mag, was ich schreibe.» Also alles nochmal auf Anfang.
O-TON Thees Uhlmann, Sänger «Ich hab das zum Glück geschafft mir zu sagen, das ist es nicht und dann bin ich dann nochmal tiefer in mich reingegangen und hab mir dann die Sachen überlegt, die mich wirklich stören und über die ich singen will und dann hat das dann langsam angefangen zu klappen.
Und deswegen hat es einfach so lange gedauert auch.» AUSCHNITT Thees Uhlmann «Fünf Jahre nicht gesungen» (Grand Hotel van Cleef) Motiviert habe ihn auch das, was Uhlmann als «Dreieck der Schande» bezeichnet: der Brexit, Donald Trumps Wahl zum US-Präsidenten, der Aufstieg der rechten AfD in Deutschland.
O-TON Thees Uhlmann, Sänger «Bin immer noch kein explizit politischer Künstler, aber ich hatte auf jeden Fall so eine Wut in mir und auch so ein Unverständnis gegenüber solchen Leuten, dass ich gesagt hab, okay, jetzt müssen die Texte härter werden, länger werden.» AUSCHNITT Thees Uhlmann «Fünf Jahre nicht gesungen» (Grand Hotel van Cleef) Sein Nachdenken über unterschiedlichste, mehr oder weniger berühmte Mitmenschen führte zu spannenden Songs: mal witzig, mal wehmütig, mal wütend.
Mit «Junkies und Scientologen» bringt Thees Uhlmann jetzt ein hellwaches, kluges und sehr aktuelles Deutschrock-Album raus.