Berlin, 06.11.19: Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat sich für mehr Menschlichkeit gegenüber Flüchtlingen auch in Deutschland ausgesprochen.
«Wir wissen alle, wie schwierig eine Lage sein kann, aber wenn wir unser Mitgefühl verlieren, was bleibt dann noch?», fragte er in Berlin während einer Diskussionsrunde der Friedrich Naumann Stiftung.
Leben bedeute, Fortschritte zu machen und anderen Menschen zu helfen.
Er sei sehr beeindruckt, als er ein Flüchtlingsheime besucht hätte, wie sehr sich die Menschen dort gegenseitig geholfen und sich unterstützt hätten Er selbst habe das Thema Flüchtlinge nicht gewählt.
Regierungen und Umstände machten Menschen zu Flüchtlingen, sagte der Autor des Buches «Ai Weiwei - Manifest ohne Grenzen».
Menschen auf der Flucht hätten ihr Land verloren, ihre Religion, ihre Kultur.
Dabei wollen sie nur einen Platz, sagte er.
Flüchtlinge würden nicht nur entstehen durch Gegensätze wie arm und reich oder deutsch und nicht-deutsch.
«Es geht um globale Verhältnisse und wie die Welt sich entwickeln soll.» Als Künstler werde seine Meinung in Deutschland auch akzeptiert.
Doch ihm werde das Recht abgesprochen, über Flüchtlinge zu sprechen.
Mitunter habe er den Eindruck, es gebe mehr Interesse an den Pandas im Berliner Zoo als an Flüchtlingen und das sei kindisch, sagte der Künstler.