Münster, 07.11.19: Auch wenn ein Lastwagen mit nur geringer Geschwindigkeit anfährt und dabei einen Fußgänger frontal erfasst, hat dieser laut Test kaum Überlebenschancen.
Das haben Unfallforscher am Donnerstag nach einem Crashtest mit einer Puppe betont.
O-Ton Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV) «Ja, hier ist ein Fußgänger direkt vor dem Lkw über die Straße gegangen, so ist die Simulation.
Und der Lkw-Fahrer hat ihn nicht gesehen, fährt in dem Moment los.
Das heißt, die Geschwindigkeit muss gar nicht groß sein, aber er bemerkt ja diesen Unfall zunächst gar nicht.
Und in diesem Fall hat er ihn dann tatsächlich komplett überrollt.» Das größte Problem seien für den Fußgänger überraschend anfahrende Lkw im Stop-and-Go-Verkehr oder auch Müllfahrzeuge, schilderte der UDV-Leiter.
O-Ton Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV) «Also sehr theoretisch kann ein solcher Fahrer den Fußgänger vor sich erkennen, wenn er in den Spiegel schauen würde, de facto tut er das aber offenbar nicht.
Und deshalb brauchen wir zwingend einen technischen Assistenten, der das Anfahren des Lkw in diesem Moment verhindert.
Dann hätte dieser Unfall nicht stattgefunden.» Laut amtlicher Statistik kamen 2018 im Straßenverkehr 458 Fußgänger ums Leben.
54 von ihnen starben bei einem Unfall mit einem Lastwagen über 3,5 Tonnen, 148 Personen wurden schwer verletzt.