Berlin, 11.01.20: Der Bau neuer Windräder an Land ist im vergangenen Jahr in Deutschland auf den tiefsten Stand seit mehr als 20 Jahren eingebrochen.
Nach vorläufigen Zahlen wurden nur 276 neue Windenergieanlagen in Betrieb genommen mit einer Gesamtleistung von 940 Megawatt.
Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Rückgang von mehr als 60 Prozent.
Das geht aus einer Auswertung der Fachagentur Windenergie an Land hervor.
Die meiste Leistung ging demnach im vergangenen Jahr in Brandenburg ans Netz mit 57 Anlagen und rund 194 Megawatt.
Im flächenmäßig größten deutschen Bundesland Bayern gingen gerade einmal sechs neue Windenergieanlagen in Betrieb.
Dort gilt die schärfste Regelung für den Abstand von Windrädern zur Wohnbebauung.
Historisch betrachtet lag der Jahreszubau laut Fachagentur zuletzt im Jahr 1998 unterhalb von 1000 Megawatt.
2019 lag der sogenannte Nettozubau nur bei 854 Megawatt.
Der Einbruch hatte sich im Jahresverlauf bereits angedeutet.
Hauptgründe sind lange Genehmigungsverfahren, zu wenig ausgewiesene Flächen und viele Klagen.
Vor Ort haben sich viele Bürgerinitiativen gegen den Bau von Windrädern gebildet.
Die Branche schlägt Alarm.
Dem Bundesverband Windenergie nach birgt der Zubaueinbruch enorme Gefahren für die Erreichung der deutschen Klimaziele.