Berlin, 24.01.20: Das Coronavirus in China breitet sich weiter aus.
Charité-Virologe Christian Drosten erklÀrt, wie gefÀhrlich das Virus ist.
O-TON Christian Drosten, Charité-Virologe «Es ist sehr schwer im Moment, zu sagen, wie gefÀhrlich das insgesamt ist.
Das, was wir derzeit betrachten können, sind die Meldezahlen.
Da gibt es eine Zahl von Patienten, die infiziert ist, und eine Zahl, die gestorben ist.
Wir haben gleichzeitig aber Effekte, die diesen Eindruck in beide Richtungen verfÀlschen.
Der erste ist, dass wir am Beginn einer Infektion die Epidemie immer als schwerer ĂŒberschĂ€tzen.
Das liegt einfach daran: Die auffÀlligen FÀlle fallen auf, und die UnauffÀlligen gehen nicht in die Statistiken ein.
Und das sind die Milden, die ĂŒberleben.
Gleichzeitig haben wir im Moment noch einen zeitlich beschrÀnkten gegenlÀufigen Effekt: Von den jetzt gelisteten FÀllen sind einige gestorben, es sind aber noch sehr viele Menschen mit nachgewiesener Infektion sehr krank.
Es ist ein bisschen hart, das zu sagen, aber es werden natĂŒrlich auch von denen noch Patienten versterben.» Die Zahl der Infektionen schnellt derzeit schneller nach oben als in der Anfangsphase von Sars - warum?
O-TON Christian Drosten, CharitĂ©-Virologe «Man kann darĂŒber nur mutmaĂen.
Eine Sache hat sich seit Sars ganz besonders verÀndert: die MobilitÀt der chinesischen Gesellschaft.
Man muss fĂŒr eine ErklĂ€rung vielleicht gar nicht unbedingt beim Virus ansetzen und seiner Unterschiedlichkeit, sondern eher an dieser Stelle.
Und da kann man natĂŒrlich dann hoffen, dass MaĂnahmen wie die ReisebeschrĂ€nkungen einen positiven Effekt haben.»