Brüssel, 29.01.20: Für Ein- und Zwei-Cent-Münzen beginnt womöglich in der gesamten Eurozone der Anfang vom Ende.
Die EU-Kommission plant einen Vorstoß zur Abschaffung des roten Klimpergelds.
Hintergrund seien die «Nachteile und Herausforderungen, die mit ihrer Nutzung einhergehen».
Würden die Kleinmünzen wirklich aussortiert, müsste bei Barzahlung auf- oder abgerundet werden.
In einigen EU-Staaten gilt das schon.
Bisher werden die Ein- und Zwei-Cent-Münzen vor allem «einseitig verwendet», nämlich als Wechselgeldrückgabe und nicht zur Zahlung.
Im Europaparlament gibt es sowohl Zustimmung als auch kritische Stimmen.
Über Sinn und Unsinn des Kupfergelds wird seit Jahren immer wieder debattiert.
Viele Verbraucher finden die kleinen Münzen lästig und schwer im Geldbeutel.
Händler nutzen zwar gerne den psychologischen Effekt krummer Preise knapp unter dem vollen Euro, finden Minibeträge an Wechselgeld aber oft mühsam und teuer.
Die Bundesregierung und die Bundesbank hielten den Kleinmünzen allerdings bisher die Treue.
Auch der CDU-Europaabgeordnete Jens Gieseke ist angetan von der Lösung.
«Die Kosten für die Produktion dieser Kleinstmünzen sind höher als ihr Nutzen: So kostet die Produktion einer Ein-Cent Münze 1,65 Cent», sagte Gieseke dem RND.
Das Runden solle aber nur bei Bar- und nicht bei Kartenzahlung gelten.
Der deutsche Einzelhandel wollte bisher auch von freiwilligen Rundungsregeln nichts wissen - zumindest nicht im nationalen Alleingang.
Einer europaweit verpflichtenden Regelung würde man sich aber anschließen.