Berlin, 02.03.20: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält eine Schließung von Grenzen wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus in Deutschland weiter nicht für nötig.
Auch die Absage von Großveranstaltungen oder die Schließung von Unternehmen sei nicht generell ratsam, sagte Spahn am Montag in Berlin.
Dies sei weiter nicht verhältnismäßig und angemessen.
Grenzschließungen hätten massive Auswirkungen.
Auch gegen eine Einstellung von Direktflügen zwischen China und Deutschland wandte sich Spahn.
Ein solcher Schritt könne dazu führen, dass bis zu rund 30 000 Deutsche aus China ausgeflogen werden müssten.
Bei Firmen und Veranstaltungen zähle immer der Einzelfall.
«Jedes Unternehmen muss es bewerten», so Spahn.
Es mache einen Unterschied, ob ein Betrieb lediglich regional tätig sei oder in einen internationalen Konzern regelmäßig Mitarbeiter aus dem Ausland kämen.
Statt Großveranstaltungen abzusagen, könnten auch Auflagen gemacht werden.
Nur die Gesundheitsbehörden vor Ort könnten dann entscheiden.
«An bestimmten Stellen in Deutschland wird der Alltag ein Stück eingeschränkt sein müssen», sagte Spahn etwa mit Blick auf Schulschließungen.
Es gelte, die Virus-Ausbreitung zu verlangsamen, einzudämmen und damit für den einzelnen, aber auch für die gesamte Gesellschaft besser handelbar zu machen.