Mainz, 16.04.20: Auch das Weingeschäft kommt nicht unbeschadet an der Corona-Krise vorbei.
Der Online-Handel mit Wein verzeichnet in diesen Wochen zwar eine deutlich höhere Nachfrage als vor der Pandemie, im Großhandel ist es wegen der Schließung von Gaststätten hingegen zu deutlichen Umsatzeinbußen gekommen.
Doch Corona hin-oder her, die Reben müssen gehegt und gepflegt und die Trauben irgendwann geerntet werden.
O-Ton Martin Knab, Betriebsleiter und Kellermeister ·Ich meine die Reben beginnen in zwei/drei Wochen auszutreiben und der nächste Wein wächst.
Und ab Juni zählen wir hundert Tage und dann gibt es schon den neuen Wein in den Fässern.
Und darum müssen wir jetzt schauen, wie wir den Wein aus dem Vorjahr aus den Fässer wieder bekommen.· Normalerweise würden zwei polnische Saisonarbeiter auf dem Weingut Schönholz mit anpacken.
Wegen der Pandemie und der Reisebeschränkungen entschieden jedoch beide, erst einmal nicht zu kommen.
Dafür kamen dann aber andere Helfer: Ein Künstler-Paar aus Bechtholsheim, das derzeit besonders unter der Krise leidet.
O-TON Elke Diepenbeck, KulturGUT Bechtolsheim ·Im Moment haben wir nichts zu tun, weil wir weder Veranstaltungen machen können, noch Unterricht geben können, noch unsere eigenen Auftritte absolvieren können.
Und da dachten wir, hier auf dem Weinberg, eine Sache die wir auch gerne trinken, etwas mit zuarbeiten und uns nebenbei ein paar Scheinchen dazu zu verdienen.· Und nicht nur das Geld ist für das Paar ein Zugewinn, sagt die Künstlerin.
Zu sehen, wie viel Arbeit in einer Flasche Wein steckt, das sei auch eine tolle Erfahrung.