In Corona-Zeiten: Besonderes Essen für Obdachlose in Koblenz

Koblenz, 21.04.20: Obdachlose haben es in der Corona-Krise besonders schwer - mancherorts bekommen sie nun eine neue Art von Essen auf Rädern - so auch in Koblenz.

Wie Sozialarbeiter Erich Weber erklärt, dreht dort der sogenannte Kältebus, der im Winter Wohnungslose mit Schlafsäcken, Kleidung und warmer Suppe versorgt, nun auch im Frühling seine runden.

O-TON Erich Weber, Sozialarbeiter bei «Die Schachtel» «Jetzt sind es tagsüber schon mal 27 Grad.

Da wäre der Kältebus jetzt hinfällig.

Wir nennen ihn jetzt Coronabus.

/ Und schauen mit den Leuten, dass sie auch diese Situation gut über die Runden bringen.» Weil Passanten wegen Corona-Kontaktverbots weniger spenden und auch weniger leere Flaschen hinterlassen, die Pfand einbringen könnten, trifft die Corona-Krise viele Obdachlose besonders stark.

O-TON Jörg, lebt seit 10 Jahren auf der Straße «Das ist hart.

Ich passe auf.

Wir passen auf.

Aber ist schon hart.

Man muss Abstand halten, aber es geht.» Wie Sozialarbeiter Weber sagt, geht es bei den Touren mit dem «Coronabus» auch darum, zu schauen, wie es den Menschen geht und ob es auch dort Krankheitsfälle gibt.

O-TON Erich Weber, Sozialarbeiter bei «Die Schachtel» «Grundsätzlich, was wir feststellen, sind die Wohnungslosen natürlich auch immer dafür dankbar, wenn sie einfach gesehen werden, wenn sie freundlich angesprochen werden, ein freundliches: Guten Tag.» Bis vorerst Ende April soll der Corona-Bus in dieser Form noch durch Koblenz fahren.

Sozialarbeiter Erich Weber befürchtet aber schon, dass er auch darüber hinaus noch notwendig sein wird - und so lange werde er dann auch noch seine Runde drehen.