Berlin/Hamburg/Seoul, 26.05.20: Während es vielerorts Lockerungen gibt, blicken Clubs, Diskotheken und Bars weiter in eine düstere Zukunft.
Ihr Problem: Das Virus hat es hier besonders leicht.
Beispiel Berlin: Von den ersten 263 bestätigten Fällen gingen hier 42 auf Club-Besuche zurück.
Pamela Schobeß vom Vorstand der Clubcommission - dem Verband Berliner Clubveranstalter - sagte: «Wir waren die ersten, die zugemacht haben, und werden wohl die letzten sein, die wieder aufmachen können.» Eine Meinung, die auch Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin teilt.
Gerade in Clubs, Bars und Discos finde das Coronavirus perfekte Bedingungen für eine schnelle Verbreitung, sagt er.
Es ist eng, man schwitzt, schreit einander mit geringem Abstand ins Ohr.
Außerdem mache es die meist schlechte Belüftung der Räume dem Virus noch leichter.
Wie ideal die Tanzfläche für das Virus ist, mussten die Menschen in Südkorea Anfang Mai erfahren.
In der Hauptstadt Seoul war ein 29-jähriger Corona-Infizierter durch mehrere gut besuchte Clubs und Bars gezogen.
Es kam zu einer Cluster-Infektion: Fast 200 Infektionsfälle wurden mit dem Ausbruch in Verbindung gebracht, mehr als 65 000 Menschen mussten sich testen lassen.