Seesen, 27.05.20: Um ein Rehkitz vor dem Mähtod zu retten, starten die Rehkitz-Retter sehr früh in den Tag.
Ausgerüstet mit Drohne und Wäschekorb gehen sie an die Arbeit.
O-TON Wolfgang Moldehn, Vorsitzender der Nabu-Kreisgruppe Goslar «Wir gehen im Regelfall morgens um vier Uhr raus mit der Truppe und suchen die Gebiete mit einer Drohne, die mit einer Wärmebildkamera ausgerüstet ist, ab und gucken, ob in dem Gebiet entsprechend Kitze liegen.
Das können wir sehr schön, weil die Wärmebildkamera, die unter der Drohne steckt, uns die Möglichkeit gibt, den Temperaturunterschied zu messen und dann haben wir auf dem Bildschirm einen entsprechenden Reflex, können Leute rausschicken, die dann das Kitz auf Bitten der Jägerschaft auch markieren, die kriegen eine Marke.
Ja und dann wird das Kitz entweder rausgetragen oder wie wir es heute gemacht haben unter Körbe gesteckt.
Diese Körbe werden dann, wenn der Landwirt es gemäht hat im Laufe des Vormittags wieder weggenommen, sodass dann die Rieke wieder zu ihrem Kitz kann.» Zehntausende Rehkitze sterben Schätzungen zufolge jedes Jahr in Deutschland durch Mähmaschinen.
In den ersten Wochen nach ihrer Geburt liegen sie versteckt im hohen Gras.
Moldehn zufolge sind Drohnen mit Wärmebildkamera die beste Möglichkeit, um Jungtiere zu finden.
Seit rund vier Jahren beschäftigt sich der Naturschützer mit der Wildtierrettung per Drohne, die wird unterschiedlich organisiert.
Oft schaffen Mitglieder eines Naturschutzvereins oder Jäger mit Hilfe von Spenden eine Drohne an und holen die nötigen Genehmigungen ein.
Das Absuchen bieten die Gruppen den Landwirten kostenfrei an, der für das Gebiet zuständige Jäger ist in der Regel beim Einsatz dabei.