Salem, 22.06.20: Erkennen Affen andere Artgenossen am Geruch?
Das wollen Wissenschaftler um die Biologin Brigitte Schlögl von der Universität Leipzig untersuchen.
Dazu haben sie am Affenberg in Salem am Bodensee ein Experiment gestartet.
Um Duftproben der Tiere zu sammeln, haben die Forscherinnen Watte in einem Abflussrohr angebracht, das wiederum an einem Baumstamm befestigt wird.
Hinein kommt eine Erdnuss - um die Affen zu animieren, ihren Arm in das Rohr zu stecken und somit Geruchsstoffe zu hinterlassen.
O-TON Brigitte Schlögl, Biologin «Man ist lange davon ausgegangen, dass der Geruchssinn bei Affen keine große Rolle spielen kann, weil sie zum Beispiel im Hirn vergleichsweise kleine Riechzentren haben.
Aber es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass der Geruch dann doch eine großere Rolle spielt, als man lange nagenommen hat.» In einem zweiten Schritt werden die Duftproben wiederum den Affen angeboten - in eine Art Teesieb gepackt, das in einer Kiste befestigt wird.
Schlögl und ihre Kollegen messen dann unter anderem, wie lange die Tiere an verschiedenen Düften riechen - in der Annahme, dass die Affen sich länger für einen Duft interessieren, wenn er ihnen viele Informationen gibt und ihr Interesse weckt.
Bisher hätten die Vorversuche gut funktioniert, sagt Schlögl.
Ihre Forschung ist insgesamt auf drei Jahre angelegt.