Mit Bogenschießen im Kloster zur Ruhe kommen

Maria Laach, 13.09.20: Hinter den Klostermauern der Abtei Maria Laach wird geschossen.

Die Schützen sind mit Bogen und Pfeil gekommen: Nicht aber, um eine Zielscheibe zu treffen und möglichst viele Punkte zu sammeln.

Sie schießen, um den Stress loszulassen.

O-TON Martin Scholz, Seminarleiter «Meditatives Bogenschießen» «Es sind Menschen, die einfach auf der Suche sind nach Ruhe, eine Gelegenheit suchen mal wieder zu sich zu kommen, aber eben nicht nur die Ruhe zu haben, sondern auch noch etwas aktives dabei zu tun, auch durchaus in einem angehemen Umfeld.» In zwei Gruppen nehmen zehn Männer und Frauen nacheinander ihre Positionen ein.

Konzentriert legen sie ihre Pfeile ein, spannen die Bögen, halten kurz inne und lassen dann los: Die Holzgeschosse mit den bunten Federn fliegen in Richtung der komplett weißen Schaumstoffplatten.

Ob und wo sie die Platten treffen - daraum geht es nicht.

Bogen und Pfeil sind hier das Werkzeug, um zu sich zu kommen.

O-TON Ilona Müller, Seminarteilnehmerin «Bogenschießen, das ist einfach unheimlich schön.

Leer werden.

Beim Bogenschießen ist das Schöne: Ich tue auch noch was dabei.

Ich könnte ja auch leer werden, wenn ich nur dasitze, aber beim Bogenschießne tue ich was.

Und das ist für mich wichtig.

» Rund 50 Bogenschießen-Seminare in Klöstern bietet Martin Scholz im Jahr an.

In diesem Jahr der Corona-Pandemie sei die Nachfrage nach den meist dreitägigen Auszeiten ganz besonders groß.