Hoffnung bei Long Covid: Ärzte berichten von erfolgreicher Therapie

Viele Patienten, die eine Corona-Infektion überstanden haben, leiden später an Long Covid.

Derzeit wird viel zu Behandlungsmöglichkeiten geforscht.

Die Friedrich-Alexander Universität in Erlangen berichtet nun von einer erfolgreichen Therapie.

Laut eigenen Aussagen ist einem Ärzteteam der Erlanger Augenklinik der weltweit erste erfolgreiche Heilversuch eines Long-Covid-Patienten gelungen, wie die Uniklinik mitteilt.

Ein 59-jähriger Long-Covid-Patient wurde individuell mit einem Medikament gegen Autoantikörper behandelt, das eigentlich zur Bekämpfung von Herzkrankheiten entwickelt wurde.

Der Patient wurde schließlich beschwerdefrei, heißt es in einer Pressemitteilung.

Im Blut ehemaliger Corona-Patienten fand das Ärzteteam Autoantikörper, mit denen sie sich bereits im Zusammenhang mit der Glaukom-Erkrankung – auch als grüner Star bekannt - beschäftigten.

"Darunter ist zu verstehen, dass sich die per se gute Immunabwehr gegen den eigenen Körper richtet und Stoffe bildet, die schädlich sein können", erklärt Fachärztin Bettina Hohberger.

Der behandelte Long.-Covid-Patient litt an einem solchen Glaukom und hatte zudem Beschwerden wie Konzentrationsschwächen, Abgeschlagenheit und Geschmacksverlust.

Er bekam drei Tage ein Berliner Präparat verabreicht, das Autoantikörper bindet.

Nicht nur die Durchblutung besserte sich sichtbar, auch die anderen Begleiterscheinungen verschwanden.

„Als wir dann die Ergebnisse sahen, die aus Kooperationsprojekten zu Long Covid entstanden sind, waren es wie viele kleine Puzzlestücke, die für uns zusammenpassten.

Es war durchaus denkbar, dass sich auch die Long-Covid-Symptomatik dadurch bessern könnte“, erklärt Hohberger.

Ob diese Therapie auch anderen Betroffenen helfen könnte, soll nun in einer klinischen Studie überprüft werden.