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Sicher surfen im Netz · Wie man sich vor Betrug im Internet

Quelle: DPA - EMEA - Länge: 13:41s - Veröffentlicht: < > Embed
Video: Sicher surfen im Netz · Wie man sich vor Betrug im Internet

Kerninhalte: 1.

WhatsApp-Enkeltrick 2.

Fake-Shops 3.

Falschbehauptungen selbst entlarven: a.

Adresszeile b.

Impressum c.

Bewertungen 4.

Faktenchecks suchen 5.

Sichere Quellen konsultieren a.

Tourismusbehörden b.

Polizei 6.

Zusammenfassung VORSTELLUNG: Herzlich willkommen zu einem weiteren Video der Reihe ·Sicher surfen im Netz·.

In diesem Video geben wir Tipps, wie man sich vor Falschbehauptungen und schlimmstenfalls sogar Online-Betrügern schützen kann.

Mein Name ist Jan Ludwig, ich bin Faktenchecker bei der Deutschen Presse-Agentur.

Mit mir im Studio ist Dagmar Hirche.

Sie beschäftigt sich schon lange mit den kleinen und großen Fallen des Internets und gibt ihr Wissen in Gesprächsrunden weiter, vor allem an Menschen ab 65, aber auch an jüngere.

Liebe Frau Hirche, es freut mich, Sie hier zu haben.

Vielen Dank, Herr Ludwig.

[·] Wenn ich mir heute Sendungen anschaue wie Aktenzeichen XY, dann ist da oft von Internetkriminalität die Rede, von Trickbetrügern.

Wie kann ich mich dagegen schützen?

Das ist in der Tat ein Problem.

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat vor einiger Zeit zum Beispiel vor dem neuen Enkeltrick gewarnt.

Den alten, analogen Enkeltrick kennen wir ja aus Fernsehsendungen wie Aktenzeichen XY.

Der neue, der digitale Enkeltrick, der geht so: Da bekommen Menschen auf WhatsApp eine Nachricht von einer unbekannten Nummer.

Da heißt es dann: Hallo Oma, ich habe leider mein altes Handy verloren.

Das ist jetzt meine neue Nummer, mein neuer WhatsApp-Kontakt.

·Daraus kann sich eine Unterhaltung ergeben: Meine Online-Banking-Daten waren auf dem alten Handy, kannst Du für mich etwas überweisen?· Oder auch: ·Du, ich musste mir ja ein neues Handy kaufen, das alte wurde ja geklaut.

Bin jetzt ein bisschen knapp bei Kasse.· [KÖNNTEN WIR MIT DAGMARS PRÄSENTATIONSHANDY NACHSPIELEN] Das sollte man ja nun generell nicht machen.

In der Tat.

Die erste Frage müsste sein: Wer schreibt mir denn da?

Ich würde auf jeden Fall versuchen, mit der Person persönlich zu reden.

Auf jeden Fall gilt: Überweisungen niemals nach ein paar WhatsApp-Nachrichten in die Wege leiten.

Könnte ich diese Nummer denn nicht auch in einer Suchmaschine suchen?

Im Prinzip ja.

Ich weiß nur nicht, wie erfolgreich das in diesem Fall wäre, denn die Betrüger nutzen vermutlich immer wieder neue Nummern.

Aber klar, es gilt der Satz: Lieber einmal zu viel recherchiert als einmal zu wenig.

Was, wenn ich auf so etwas reingefallen bin?

Ich habe volles Verständnis dafür, wenn man erst mal beschämt ist.

Aber wenn man nichts tut, kommt das Geld garantiert nicht zurück.

Und, schlimmer noch: Vielleicht leiden andere Menschen auch darunter.

Andere fallen auf den Betrug rein.

Je schneller man Maßnahmen ergreift, desto eher kann man sein eigenes Geld schützen.

Da ist mein Rat ganz klar: Gehen Sie zur Polizei.

Manchmal werde ich ja auch von WhatsApp oder aus sozialen Netzwerken auf irgendwelche Webseiten geleitet.

Ich muss nur auf einen Link klicken, und dann passiert irgendwas.

Wie gehe ich damit um?

Das ist weit verbreitet.

Bekannt sind vor allem sogenannte Phishing-Mails, also E-Mails, in denen mir vorgegaukelt wird, ich müsste nur auf irgendeinen Link klicken und dann bekomme ich viel Geld.

Wir zeigen auch hier mal ein Beispiel.

[EINBLENDUNG PHISHING-MAIL] Wenn Sie den Absender nicht kennen oder ihm nicht vertrauen, sollten Sie auch nicht auf den Link klicken.

Das gilt übrigens auch für SMS. In diesem Fall hier [EINBLENDUNG PHISHING-SMS] bekam ein Mann eine SMS, bei der eines gleich ins Auge fällt: die Schreibfehler.

Große Unternehmen machen keine oder fast keine Schreibfehler.

Manchmal gibt es auch Werbung in den sozialen Netzwerken für Gewinnspiele.

Ist das vertrauenswürdig?

Manchmal ja, manchmal nein.

Uns interessieren heute ja vor allem die betrügerischen Gewinnspiele, die gar keine sind.

Das hier etwa.

Wer hat in Corona-Zeiten nicht immer wieder mal von Urlaub geträumt, mit dem Camper mal rausfahren, an die Ostsee oder nach Italien oder wohin auch immer.

Schauen wir uns mal den Facebook-Beitrag und die Facebook-Seite genauer an.

Dort gibt es erst einen einzigen normalen Facebook-Beitrag, ansonsten ist die Seite völlig leer.

Warum sollten die jetzt einen so hochwertigen Preis verleihen?

Außerdem heißt es, man solle den Beitrag teilen und kommentieren.

Das ist laut den Facebook-Regeln nicht zulässig.

Gewinnspiele dieser Art dürfen so nicht werben.

Aber das ganze Gewinnspiel ist ohnehin ein Betrug, niemand wird hier ein Wohnmobil bekommen.

Wie hätte ich das erkennen können?

Indem Sie die Erfahrung nutzen, die Sie jetzt haben · also: Gewinnspiele mit ·Kommentiere!· oder ·Teile· gegenüber sehr kritisch zu sein und sich zu fragen: Warum so ein hoher Preis für so eine neue Seite?

Und: Indem Sie ·wohnmobil GmbH· einfach in der Suchmaschine eingeben: ·Wohnmobil GmbH· faktencheck.

Dann erfährt man, dass es hier nur um Ihre Daten geht, damit Sie später Werbung zugeschickt bekommen.

Diese Leute agieren wie eine Drückerkolonne.

Aber natürlich gibt es auch seriöse Gewinnspiele.

Deshalb sollten Sie sich erstmal den Link gut anschauen und erst, wenn sie überzeugt sind, dass das seriös sein kann, draufklicken.

Welche Beispiele gibt es noch?

Besonders beliebt sind scheinbare Sonderangebote oder Gewinnspiele auf Webseiten.

Da wird dann mit kostenlosen Gutscheinen geworben, die nie ankommen.

Oder es wird minderwertige Ware in Online-Shops beworben.

Mein Tipp: Schauen Sie als Erstes in die Adressleiste.

[EINBLENDUNG ADRESSLEISTE, mit Wort ·NAME.de· statt Lidl] Wie lautet die dortige Adresse?

Ein deutscher Versandhandel hat meist die Adresse .de.

Das ist das Länderkürzel.

Auch .com ist relativ üblich.

.ve für Venezuela oder .az für Aserbaidschan · da wäre ich stutzig.

Aber nehmen wir an, es gibt da ein Gewinnspiel, das aussieht, als käme es von einem bekannten Lebensmitteldiscounter.

Wenn da nicht der Name des Discounters oder der Drogerie steht, von der der Gutschein stammen soll · Finger weg!

Dann ist das vermutlich nicht von denen, sondern jemand hat einfach das Logo geklaut und gibt sich jetzt als die Supermarktkette oder die Drogeriekette aus.

Und wenn die Internetadresse glaubwürdig ist, bin ich auf der sicheren Seite?

Leider noch nicht.

Sie sind aber ganz schön kritisch.

Das ist mein Job!

Stellen Sie sich vor, Ihnen kommt jemand entgegen.

Sie achten zunächst auf seine Augen und seine Krawatte, und dann schauen sie auf die Schuhe.

Denn wenn die Person barfuß ist, wissen sie, dass irgendwas faul ist.

Genauso müssen sie das bei der Webseite machen.

Lassen Sie sich nicht von den glänzenden Bildern blenden.

Gehen Sie auf der Seite ganz nach unten und suchen Sie das Wort Impressum.

Das Impressum ist der langweiligste Teil einer Homepage.

Aber er ist auch der wichtigste.

Das ist gewissermaßen die digitale Visitenkarte.

Denn es gibt ein paar Informationen, die dort stehen müssen.

Wenn es kein Impressum gibt, werde ich sehr schnell stutzig.

Nehmen wir diesen Online-Versand für Trachtenmode: https://web.archive.org/web/20200720012615/https://www.suesschen.com/ Das sieht erst mal anständig aus.

Auf den ersten Blick sehe ich keine Rechtschreibfehler.

Die Preise sehen einigermaßen realistisch aus.

Aber eine Sache ist dort ganz, ganz auffällig: das Impressum.

Es gibt klare Regeln, wie ein Impressum auszusehen hat.

Vor- und Nachname, eine Postadresse, Kontaktmöglichkeiten, also E-Mail, Telefon oder dergleichen, Art des Unternehmens, Umsatzsteuernummer, Handelsregisternummer.

Was Sie jetzt geschildert haben, das fehlt doch alles bei diesem Trachtenladen.

Also: nicht dort kaufen?

Niemals würde ich dort etwas kaufen.

Spielen Sie da ruhig Ihre Lebenserfahrung aus: Sie wissen ja nicht, mit wem Sie es zu tun haben.

Sie würden auch im echten Leben nie einer wildfremden Person etwas abkaufen, wenn Sie weder das Gesicht sehen noch den Namen kennen.

Übrigens: Wenn es ein Impressum gibt, aber eine Adresse in den USA angegeben wird, werde ich unter Umständen auch stutzig.

(Beispiel: https://www.berlinjournal.biz/ und https://www.berlinjournal.biz/berlin-journal-impressum/) Aber so ein Impressum kann man doch auch fälschen, oder?

Leider ja, natürlich.

Wenn jemand genügend kriminelle Energie aufbringt, dann fälscht er auch das.

Auch dafür habe ich ein Beispiel.

Https://web.archive.org/web/20210617072014/http://dein-hausbooturlaub.de/ Sieht auf den ersten Blick gut aus.

Hier ist auch das Impressum scheinbar korrekt.

Name, Adresse, Telefonnummer · alles da.

Es fallen aber ein paar andere Sachen auf.

Wenn man auf ·Über uns· klickt, steht dort, dass die Firma 2018 gegründet wurde.

Weiter unten heißt steht dann ·5 Jahre·.

Das passt rechnerisch nicht zusammen.

Und dann fällt noch etwas auf: Alle Bewertungen, die ich online dazu gefunden habe, waren erst ein paar Wochen alt.

Wie kann das sein?

Warum hat ein angeblich seit Jahren so erfolgreiches Unternehmen nur Bewertungen aus den vergangenen Wochen?

Das passt nicht.

Das ist verdächtig.

Auch das eine Empfehlung von mir: Schauen Sie sich die Seiten genau an.

Und lesen Sie mehrere Bewertungen!

Was hatte es denn mit dieser Seite auf sich?

Tja, die war leider auch gefälscht.

Bei der Telefonnummer ging niemand dran, die Adresse war falsch, die Bilder der Boote haben sie einfach von anderen, seriösen Anbietern geklaut.

Wohin soll ich mich in Zweifelsfällen wenden?

Gegenfrage: Wenn Sie vor Ort sind, an wen würden Sie sich wenden?

An die Touristeninformation.

Genau.

Ich auch!

Das kann ich aber auch von zuhause aus machen.

Wenn Sie starke Anzeichen dafür haben, dass da ein Betrug vorliegt, können Sie das auch online der Polizei melden, in den sogenannten Online-Wachen.

Den Link dazu liefern wir am Ende des Videos.

Was mache ich, wenn ich so eine Seite sehe und nicht weiß, ob sie echt ist · und die Bewertungen sind realistisch?

Scheuen Sie sich nicht, bei Leuten zu fragen, denen Sie vertrauen.

Zum Beispiel gibt es ja oft Tourismusverbänden in den Regionen oder auch städtische Touristeninformationen.

Die können unter Umständen sagen, ob das wirklich ein alteingesessener Betrieb ist oder nicht doch eher eine Luftnummer.

Gleichen Sie Informationen immer mit einer zweiten Quelle ab.

Denn was kann schlimmstenfalls passieren?

Ihnen entgeht vielleicht ein Sonderangebot.

Das ist sicher ärgerlich, aber noch ärgerlicher ist es, auf einen Betrug reinzufallen.

Also, fassen wir noch mal zusammen: - Bei unbekannten Nummern auf WhatsApp versichere ich mich, mit wem ich es zu tun habe.

- Ich klicke nicht einfach auf verlockende Links, sondern prüfe erst, woher sie stammen.

- Ich achte bei Webseiten immer auf das Impressum und auf die Adressleiste.

- Ich lese mir Bewertungen aufmerksam durch und gucke darauf, wie alt die Bewertungen sind.

- Ich gleiche Informationen mit Infos aus seriösen, glaubwürdigen Quellen ab, zum Beispiel Tourismusbehörden oder der Polizei.

- Ich suche nach Faktenchecks zum Thema.

Genau, das sind meine Empfehlungen.

Man muss sich immer wieder vor Augen halten: Lieber einmal zu misstrauisch gewesen, lieber einmal zu viel recherchiert, als einmal zu wenig.

Das war das dritte Video aus unserer Reihe ·Sicher surfen im Netz·, einer Videoserie von dpa und Wege aus der Einsamkeit mit Unterstützung von Facebook.

Herr Ludwig und ich, wir hoffen, dass Sie sich jetzt noch besser gewappnet fühlen gegen Falschbehauptungen im Netz.

Machen Sie es gut und seien Sie wachsam!

--- VERTRAUENSWÜRDIGE LINKS www.polizei-praevention.de



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