Die Südkoreaner wählen heute einen neuen Staatspräsidenten.
Die bisherige Präsidentin Park Geun Hye war wegen Korruptionsvorwürfen abgesetzt worden und steht inzwischen vor Gericht.
Im Präsidialsystem des Landes trifft das Staatsoberhaupt fast alle wichtigen Entscheidungen.
Die Wahl hat daher eine große strategische Bedeutung.
Viele wünschen sich ein selbstbewussteres Südkorea, vor allem gegenüber den USA: Dafür steht der aussichtsreichste Bewerber, Mun Jae In.
Er tritt außerdem für einen gemäßigten Kurs gegenüber Nordkorea ein.
Mun kann laut Umfragen mit rund vierzig Prozent der Stimmen rechnen.
Es ist der zweite Anlauf für den 64-jährigen früheren Menschenrechtsanwalt, der unter Roh Stabschef im Präsidialamt war.
Bei der Wahl 2012 unterlag Moon seiner konservativen Rivalin Park.
Neben ihm wollen zwölf weitere Bewerber in das höchste Staatsamt.
In den Umfragen deutlich hinter ihm liegen der Mitte-Politiker und frühere Software-Entwickler Ahn Cheol Soo von der kleineren Volkspartei sowie Hong Joon Pyo von der konservativen Freiheitspartei.
Die Beziehungen zu Nordkorea, dem kommunistischen Nachbarn, ebenso wie zu den USA sind in Südkorea beherrschende Themen.
Innenpolitische Probleme sind wachsende Jugendarbeitslosigkeit, zunehmende Privatverschuldung und Angst vor Altersarmut.
In den Umfragen zeichnet sich eine sehr hohe Wahlbeteiligung ab, vor allem unter jüngeren Menschen.
Der neue Präsident soll sein Amt schon morgen antreten, ohne die bisher übliche zweimonatige Übergangsfrist.