Seinen Premierminister hat er bereits bestimmt, den Konservativen Edouard Philippe.
FĂŒr die Bekanntgabe seiner Regierung nimmt sich der neue französische PrĂ€sident Emmanuel Macron noch einmal 24 Stunden Zeit â um die finanzielle Lage der kĂŒnftigen Minister zu durchleuchten.
Hinter den Kulissen wird wohl bis zuletzt ĂŒber das von Macron gewĂŒnschte möglichst breite politische Spektrum verhandelt.
Macron habe von Einigkeit und Erneuerung gesprochenâ, so der GeneralsekretĂ€r seiner Partei âEn Marche!â.
âEmmanuel Macrons Familie ist die Linke, dort kommt er her.
Wir glauben an ein gemeinsames Projekt, um politische GrĂ€ben zu ĂŒberwinden.
Da war es logisch, einen Mann der Konservativen zum Premierminister zu ernennen.â
Macron will das traditionelle Links-rechts-Schema durchbrechen und eine Regierung mit Politikern aus mehreren Lagern bilden.
Die HĂ€lfte sollen Frauen sein.
Eine Ăbergangsregierung mit Blick auf die Parlamentswahlen im Juni, sagt der Politologe Dominique Reynie.
âWenn âEn Marche!â und die Sozialisten viele Mandate im Parlament erhalten, wird diese Regierung nicht weiter bestehen.
Und wenn andersherum die Konservativen (Les Republicains) und Zentristen (UDI) gut abschneiden, wird er einige von diesen Abgeordneten in die Regierung holen mĂŒssen, um einer starken Opposition entgegenzuwirken.â
Macron hatte am Sonntag als jĂŒngster französischer PrĂ€sident aller Zeiten sein Amt angetreten.
Die Zusammensetzung seiner neuen Regierung soll an diesem Mittwoch bekannt gegeben werden.
Laut Verfassung ernennt der Staatschef die Minister auf Vorschlag des Premierministers.
Macron nimmt sich die Zeit fĂŒr eine genaue PrĂŒfung.
In den vergangenen Jahren waren mehrfach französische Regierungsmitglieder wegen FinanzaffĂ€ren oder Interessenkonflikten zurĂŒckgetreten.
Bislang sei die ĂberprĂŒfung der FinanzverhĂ€ltnisse von Ministern laut Gesetz erst nach der Ernennung vorgesehen, teilte der ĂlysĂ©epalast mit.
AuĂerdem soll eine Transparenzbehörde klĂ€ren, dass es nach ihren Informationen keine Interessenkonflikte gibt.
Die Minister mĂŒssen auch eine ErklĂ€rung unterschreiben, dass sie nicht in gesetzeswidrige AktivitĂ€ten verstrickt sind.