Außenminister Heiko Maas in Moskau

Moskau, 18.01.19: Bundesaußenminister Heiko Maas traf seinen russischen Amtkollegen Sergej Lawrow in Moskau.

Maas appellierte an Russland, im Streit über das Verbot atomarer Mittelstreckenraketen einzulenken.

Der sogenannte INF-Vertrag zwischen den USA und Russland hat Europa sicherer gemacht, sagte Maas bei einer Pressekonferenz.

«Er berührt unsere Sicherheitsinteressen auf elementare Art und Weise.» Und er fügte hinzu: O-TON Heiko Maas, Bundesaußenminister «Wir sind der Auffassung, dass Russland den Vertrag retten kann.» Die Nato hatte Russland geschlossen vorgeworfen, mit neuen Marschflugkörpern von 500 bis 5500 Kilometern Reichweite gegen den mehr als 30 Jahre alten Vertrag zu verstoßen.

Die USA setzten Russland daraufhin ein Ultimatum von 60 Tagen, um sich wieder an die Abmachung zu halten und forderten die Zerstörung der Kurzstreckenraketen vom Typ Iskander.

Diese Forderung läuft in wenigen Tagen aus.

Lawrow kommentierte, dass Russland den Vertrag sehr transparent einhält.

«Trotzdem werden wir sehr grob dabei zurückgewiesen und erhalten dazu ein Ultimatum», sagte er.

Moskau habe auch vorgeschlagen, dass amerikanische Experten die Waffen untersuchen und kontrollieren könnten.

Auch dies sei abgewiesen worden.

US-Präsident Donald Trump hatte bereits im Oktober klargestellt, dass die USA endgültig und unumkehrbar aus dem INF-Vertrag aussteigen wollen, sagte Lawrow.

Gespräche darüber mit Moskau seien deshalb nicht als «Einladung zum Dialog» gedacht gewesen.