Lesbos, 03.03.2020: Im Hafen von Mytilini, der Hauptstadt der griechischen Insel Lesbos, campen seit Anfang der Woche Hunderte Flüchtlinge.
Es handelte sich zum Großteil um rund 500 Migranten, die am Wochenende illegal von der Türkei nach Griechenland übersetzten.
Vor Ort hieß es, sie seien gar nicht erst ins offizielle Auffanglager Moria gefahren worden, weil dies überfüllt ist.
Stattdessen wurden sie in einen mit Gittern abgegrenzten Bereich des Hafens gebracht.
Auch Migranten, die sich bereits auf der Insel aufhielten, zog es an den Hafen.
Die Menschen hatten einem Gerücht geglaubt, ein Schiff werde am Abend ankommen und sie zum griechischen Festland bringen.
Die Lage im Auffanglager Moria ist angespannt.
Voxpops: «Moria ist nicht gut.
Es gibt Probleme.
Jede Nacht gibt es Kämpfe.» «Hier ist es nicht gut.
Sei es die Sicherheit, Essen, Wasser.
Alles hier ist ein Problem.» Inzwischen hat die griechische Polizei die Leute aus dem Hafen verdrängt.
Auf Lesbos leben derzeit nach Angaben des griechischen Staates fast 20 000 Flüchtlinge und Migranten.
Das Flüchtlingslager Moria, ein ehemaliges Gefängnis, hat nur eine Kapazität von 2800 Plätzen.
Die übrigen Menschen campen um das Lager herum.